Wer sich selbst nicht liebt, hat mehr psychische Probleme
Sich selbst akzeptieren und lieben zu lernen, ist ein wichtiges Mittel gegen verschiedenste psychische Probleme. Selbstliebe ist der Schlüssel zu fast allem.
Das Wichtigste in Kürze
- Mangelnde Selbstliebe kann zu psychischen Problemen führen.
- Oftmals haben wir Selbstliebe schon in der Kindheit verlernt.
- Wer sich selbst liebt und akzeptiert, führt ein schöneres Leben.
Selbstliebe zu entwickeln ist wahrscheinlich eine der grössten Herausforderungen in unserem Leben. Viele von uns haben schon in der Kindheit verlernt, sich selbst zu lieben und ihr Herz dafür verschlossen.
Schlechte Noten, Mobbing, Leistungsdruck, Bestrafungen oder Selbstzweifel sorgten dafür, dass unser Selbstwertgefühl langsam und stetig schwand. Diese Erinnerungen sind auch im Erwachsenenalter noch immer tief in uns verwurzelt, sodass wir, sofern diese Glaubenssätze unentdeckt blieben, noch heute danach leben.
Selbstzweifel und mangelnde Selbstliebe führt folgend zu vielen Stolpersteinen im Leben.
Lieben Sie sich selbst?
Wie sehr lieben Sie sich selbst? Ob sich auch in Ihnen noch viele Selbstzweifel befinden, erkennen Sie zum Beispiel an folgenden Punkten:
- Sie vergleichen sich ständig mit anderen Personen.
- Sie kennen sich selbst nicht besonders gut, kennen Ihre Werte nicht und wissen nicht, was Sie vom Leben wollen.
- Sie definieren sich oft über Ihr Äusseres.
- Sie behalten Ihre Gedanken und Meinungen häufig für sich, aus Angst, sich vor anderen zu blamieren oder kritisiert zu werden.
- Sie denken, Sie seien nichts wert.
- Sie reden mit sich selbst sehr negativ.
- Sie haben keine hohe Meinung von sich selbst und glauben, Sie können nichts.
- Sie behandelt Ihren Körper schlecht.
- Sie umgeben sich mit Menschen, die Ihnen nicht gut tun.
- Sie nehmen die Bedürfnisse anderer wichtiger als Ihre eigenen.
Jeder Mensch hat seine Schwächen, auch wenn es für Aussenstehende auf den ersten Blick vielleicht anders scheint: Nichts und Niemand ist perfekt.
Sich selbst aber hauptsächlich auf seine Schwächen zu definieren ist definitiv ein Zeichen mangelnder Selbstliebe.
Auch Menschen mit einer Angststörung kennen das Gefühl: Sie verschweigen ihre Sorgen und Emotionen oftmals aus Scham. Aus Angst, nicht verstanden, akzeptiert oder geliebt zu werden.
Der Selbstwert sinkt mit jeder Panikattacke. Die Sätze «Ich kann das nicht» und «Ich schaff das nicht» sind tief ins Unterbewusstsein eingebrannt und wurden zu ihrer Realität.
Sie verabscheuen sich und ihre Angst, sehen sich als Opfer und merken nicht, dass sie sich mit dieser Denkweise immer weiter in die Abwärtsspirale begeben.
Selbstliebe ist dafür ein effektives Gegenmittel. Sie wirkt gegen Angst und verschiedene andere psychische Probleme.
Selbstliebe kann man lernen
Erst wenn wir beginnen, unsere Ängste und Schwächen zu akzeptieren, beginnen wir auch, Selbstliebe zu entwickeln. Überdenken Sie dafür obengenannte Punkte und wirken Sie aktiv dagegen indem Sie sich folgende Punkte zu Herzen nehmen:
- Beginnen Sie, sich für Erfolge zu feiern, auch wenn sie noch so klein sind.
- Tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, mit gesunder Ernährung oder Sport.
- Freunden Sie sich mit Ihrem Spiegelbild an. Sie sind schön und absolut einzigartig!
- Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen gut tun und eine positive Lebenseinstellung haben.
- Lernen Sie, Hilfe anzunehmen.
- Stehen Sie zu Ihrem Wort und sagen Sie Ihre Meinung.
- Sprechen Sie so mit sich selbst, wie Sie es mit Ihrer Freundin/Ihrem Freund tun würden.
- Lernen Sie sich selbst kennen, indem Sie sich mit sich selbst auseinander setzen.
- Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken.
- Hören Sie auf Ihre Bedürfnisse und stehen Sie dafür ein.
Selbstliebe geschieht nicht über Nacht. Aber fangen Sie noch heute damit an, gut für sich selbst zu sorgen und mehr Akzeptanz für sich selbst zu entwickeln.
Denn: Selbstliebe öffnet Türen zu neuen Realitäten. Und wer sich selbst liebt, führt zweifelos ein schöneres Leben.
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Artikel verfasst von Marina Persano.
Die 30-jährige Journalistin und Bloggerin lebt selbst seit vielen Jahren mit einer Angststörung. Für Nau.ch schreibt sie über mentale Gesundheit, Angststörungen und ihre Wege zur Heilung. Sie möchte diese Themen enttabuisieren.