Apotheken werden zur Grippe Schleuder

Um den Kundenstrom zu ordnen, haben viele Apotheken ein Ticket-System eingeführt. Man drückt auf einen grossen Knopf, ein Ticket wird gedruckt und jeder bekommt seinen Platz an der Kasse, ohne sich in eine lange Schlange stellen oder drängeln zu müssen.

Doch der Knopf birgt Risiken.

«Das Ticketsystem wird täglich mit speziellen Tüchlein desinfiziert», erklärt Johnny Schuler, Marketingleiter der Berner Bahnhofapotheke. Der Wirkstoff in den Tüchlein tötet Bakterien, Pilze und Viren verlässlich ab.

Dumm nur: Bakterien können auch auf glatten Oberflächen etwa 20 Minuten überleben. Wird der Knopf nur einmal im Tag desinfiziert, ist die Ansteckungsgefahr für die Kunden hoch.

Dabei wissen wir von Prof. Andreas Widmer, Leiter Spitalhygiene am Unispital Basel, wie man Ansteckungen vermeidet:

- Nicht in die Hände Husten oder Niesen. Benutzen sie ein Taschentuch oder die Armbeuge.
- Die Hände regelmässig waschen und desinfizieren.
- Im öffentlichen Raum so wenig wie möglich anfassen.

Niest Person A heftig, verteilen sich ihre Viren oder Bakterien einen Meter weit – auch auf der Hand. Drückt sie auf den Ticketknopf, lassen sie sich sofort dort nieder.

Jetzt kommt Person B, drückt ebenfalls – und hat den Salat: Vom Knopf wandern die Erreger auf die Hand und da wir Menschen uns ganz gerne ins Gesicht fassen, sind sie bald im Mund oder in den Augen.