Ausländische Frauen im Gebärsaal haben schlimme Probleme: Weil sie sich nicht richtig verständigen können, werden ihnen oft fälschlicherweise Abtreibungspillen verschrieben.
Immer wieder kommt es in Schweizer Gebärsälen zu Missverständnissen – wegen Sprachproblemen.
Immer wieder kommt es in Schweizer Gebärsälen zu Missverständnissen – wegen Sprachproblemen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder kommt es in Schweizer Gebärsälen zu Missverständnissen wegen Sprachbarrieren.
  • Dolmetscher sind zu teuer, viele Ausländerinnen können sich die Dienste nicht leisten – mit schwerwiegenden Folgen.
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Immer wieder kommt es in Schweizer Gebärsälen zu ungewollten Missverständnissen. Ausländische Frauen werden, weil sie die Sprache nicht richtig verstehen, zur Abtreibung gebracht. Das berichtet der «Tages Anzeiger».

«Derzeit betreue ich gleich zwei fremdsprachige Frauen, die ungewollt eine Schwangerschaft beendet haben, weil ihnen nicht klar war, was für Tabletten sie vom Arzt bekommen haben», sagt Fana Asefaw, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie zum «Tages Anzeiger». Viele der Hilfesuchenden in ihren Sprechstunden seien junge Frauen, die von verstörenden und tragischen Erlebnissen während einer Schwangerschaft berichten würden. Auslöser seien meistens kulturelle und sprachliche Verständigungsschwierigkeiten. Asefaw erzählt, sie habe Klientinnen, die nach einem Kaiserschnitt einer Unterbindung zustimmten – im Glauben, eine solche Operation sei rückgängig zu machen.

Eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften bestätigt ihre Erfahrungen. So seien für viele fremdsprachige Frauen Angebot rund um die Geburtshilfe kaum zugänglich. Ihre medizinische Versorgung sei weniger gut und Komplikationen seien häufiger. Folgen, die mit einer besseren Verständigung umgänglich wären. Aber: Dolmetscher sind meistens zu teuer. Krankenkassen bezahlen für diese Dienste nicht. Oft müssen Angehörige in die Bresche springen. Diese würden oft nicht korrekt übersetzen.

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