Medizin: Der Schneckenschleim schützt vor Krankheiten
Im Tessin hat am Donnerstag eine Firma den Betrieb aufgenommen. Sie will die medizinische Wirkung von Schneckenschleim erforschen und daraus ein Heilmittel herstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Tessiner Firma beginnt die medizinische Wirkung von Schneckenschleim zu erforschen.
- Der Schneckenschleim schützt die Schnecke vor Krankheiten.
Seit dem Altertum wird die Schnecke als Medizin eingesetzt. Der Universalgelehrte Plinius empfahl im ersten Jahrhundert n. Chr., gegen Kopfschmerzen abgeschnittene Köpfe von Schnecken einzunehmen, die man nackt und noch nicht fertig ausgebildet findet. Auch bei schmerzhaftem Harndrang empfahl er: «Nachdem man drei Schnecken aus den Schalen genommen und zerquetscht hat, trinkt man sie.»
Wundermittel der Natur
Schnecken sind ein Wundermittel der Natur, dessen exakte Wirkungsweisen jedoch noch nicht erforscht sind. Die Schnecke schützt sich damit vor Krankheiten. Sie sondert ein antibakterielles Sekret ab, das den ganzen Körper feucht hält.
Antifaltenmittel in der Kosmetik
Den meisten Schleim benötigt die Schnecke, um vorwärtszukommen. Da er aufwendig herzustellen ist, geht das Tier aber sorgsam damit um und gibt ihn auch nicht freiwillig her. Er enthält den Anti-Agingstoff Hyaluronsäure. Die seit Donnerstag aktive Firma im Südtessin will ihn für medizinische Zwecke vermarkten.
Einer der Initianten der Firma ist der Arzt Werner Nussbaumer, der auf Grund seiner wenig orthodoxen Naturheilmethoden mit Hanfprodukten in früheren Jahren mit den Behörden kollidierte. «In Zeiten zunehmender Antibiotikaresistenzen müssen wir zurück zur Natur und die Hausmittel unserer Grosseltern erforschen», sagte er gegenüber der sda. Besonderen Wert legt er auf eine qualfreie Forschung.