Die Emmerin Veronica Veronica L. Montaño hat mit ihren Animationsfilmen grossen Erfolg
Die Filmschaffende Veronica L. Montaño
Die Filmschaffende Veronica L. Montaño - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • in der zweiten Runde des Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerbs
  • von der Albert Koechlin Stiftung gefördert
  • Interview
  • Kopf des Monats Emmenmail Emmen
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Sehr viel. Animationsfilme sind enorm zeit-, personen- und kostenintensiv. Ein achtminütiger Kurzfilm bedeutet ganze zwei Jahre Arbeit. Finanzielle Mittel ermöglichen es, neue Personen ins Boot zu holen, die das Team mit neuen Kompetenzen bereichern und bei der Arbeit entlasten.

Ihr Animationsfilm "Ivan's Need" ist recht bekannt. Um was geht es?

Wieso geht es im Film um die Verbindung eines Bäckers zu seinem Teig?

Es ist ein Puppentrickfilm in stop-motion für Kinder, der erste den ich in Zusammenarbeit mit Joel Hofmann realisiert habe. Es geht im Film um die Themen Zusammenleben und Freundschaft. Und etwas "Schnodder" darf auch nicht fehlen (lacht).

Woher kommt Ihre Faszination für das Animationsgenre?

Weil das Berufsfeld sicherer als der Kreativbereich ist. Ich habe aber, obschon mir die Arbeit mit Menschen sehr gefiel, schnell gemerkt, dass mir im Arbeitsalltag die Kreativität fehlt. Deshalb fühle ich mich im Animationsgenre auch so wohl, denn da ist die Teamarbeit besonders wichtig. Ich habe also gewissermassen mit einem Umweg zu meiner Leidenschaft gefunden.

Ja, es heisst "Eisprung-Studio" und lustigerweise war just der männliche Teil unserer Truppe ein grosser Fan dieses Vorschlags (lacht). Unsere Idee war, dass im Ei etwas entsteht, alles aus ihm schlüpfen kann und der "Sprung" symbolisiert Dynamik, was super zur Animation passt. Es verschlägt uns nach Bern, denn im Berner Filmhaus wurden just drei Plätze frei – ein kreatives Umfeld, eine vorhandene Infrastruktur für die Kreativarbeit und eine gute Filmförderung, was wollen wir mehr? Wir folgen nun also wie Ivan unserer Leidenschaft und werden sehen, was die Zukunft bringt.

Sie haben von der Albert Koechlin Stiftung finanzielle Unterstützung für die Weiterführung ihres, im Rahmen des Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerbs, eingereichten Filmexposés erhalten. Was bedeutet ein solcher "Zustupf" im Filmgewerbe?

Um den Bäckerlehrling Ivan, den das Teigkneten in einen ekstatischen Zustand versetzt. Seine Misere ist, dass man beim Backen immer wieder diese Teigkonsistenz verliert. Er findet die grosse Liebe in einer Kundin namens Alba und kann dank ihrer üppigen Brust weiterhin seiner Leidenschaft frönen. Die Botschaft des Films ist, dass träumen erlaubt ist und man seiner Leidenschaft folgen sollte.

Ich habe mich vom Burlesque-Tanz inspirieren lassen und bin leidenschaftliche Schalträgerin. Die Verbindung von etwas Fleischigem und Warmem hat mich zum Teig geführt, der für Ivan erotische Gefühle auslöst.

Der Film wurde unter anderem in zwei Luzerner Kinos gezeigt und hat viele Auszeichnungen erhalten. Wie waren die Publikumsreaktionen?

Toll! Dankbar ist vor allem, wenn die Leute an diesen Stellen im Film lachen, wo man es als Filmschaffende erwartet und geplant hat. Man sagte uns, dass es mutig von uns gewesen sei, einen erotischen Film zu realisieren. Doch der Film wurde sehr positiv aufgenommen und hat das Publikum auch berührt. Kritik unter der Gürtellinie wurde nur im Internet geäussert – doch auch das ist für uns spannend.

Ein neuer Kurzfilm aus unserer Feder wartet. Auf was dürfen sich die Zuschauer in "Eisnasen" freuen?

Ich habe schon immer gerne gezeichnet und meinen Fokus zuerst auf Comics und die Illustration gelegt. Später habe ich die Animation für mich entdeckt. Ich habe jedoch nach meiner Matura zuerst im sozialen Bereich gearbeitet.

Wieso das?

Inwiefern beeinflusste der aufstrebende Kulturplatz Viscosistadt ihr Schaffen als Studentin der HSLU Design & Kunst?

Die Räumlichkeiten der Kunsthochschule laden mit ihrem Industriecharme wunderbar zum Arbeiten ein. Die Viscosistadt befindet sich noch immer im Aufbau, doch ich sehe da grosses Potenzial für die Kreativwirtschaft. Ich bin gespannt, wie sie sich künftig entwickelt.

Wo sehen Sie sich in Zukunft?

Momentan steht die Gründung eines eigenen Studios mit Joel Hofmann und Manuela Leuenberger, zwei Berufskollegen, mit welchen ich bereits zusammengearbeitet habe, an.

Ein eigenes Studio?

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