Die besten Filme des Jahres 2018
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kino-Jahr 2018 bot spannendes.
- Einige Nau-Redaktoren haben ihre Top Fünf des Jahres zusammengestellt.
Abseits von Netflix und Konsorten haben einige sehenswerte Filme den Weg ins Kino gefunden. Diese Filme haben uns in diesem Jahr besonders gut gefallen:
Nadine Brügger:
«The Guilty»
Ein Polizist sitzt am Polizeinotruf und langweilt sich. Doch dann kommt ein Anruf, der sein eigenes Leben auf den Kopf stellt. Nochmal. «The Guilty» lebt von Protagonist Jakob Cedergren, dem wir 85 packende Minuten beim Telefonieren zuschauern – und mitfiebern.
«Three Billboards Outside Ebbing, Missouri»
«Three Billboards outside Ebbing» spielt in einer einfachen Gegend, mit einfachen Gemütern und einfachen Kameraeinstellungen. Die Geschichte einer trauernden Mutter, die der Polizei Feuer unterm Hintern macht, kommt ganz ohne Schnickschnack aus. Sie lebt von ihren Figuren – vor allem Frances McDormand und Sam Rockwell und den Dialogen.
«Der Läufer»
Regisseur Hannes Baumgartner erzählt mit wenigen Worten und viel Feinsinn die Geschichte des Berner Waffenläufers Mischa Ebner. Als «Messerstecher» ging er in die Schweizer Kriminalgeschichte ein. Der Berner Schauspieler Max Hubacher gibt dem Monster von Bern ein menschliches Gesicht.
«BlacKKlansman»
Ein schwarzer Polizist schleust sich in den Siebzigern als Undercover-Agent beim Ku-Klux-Klan ein. Regisseur Spike Lee lässt dabei die Stereotypen tanzen und die Wortfetzen fliegen. «Blackklansman» macht betroffen, nachdenklich und lässt gleichsam Lachtränen fliessen.
«Der Vorname»
Man stelle sich vor, da bedenkt einer in Deutschland sein ungeborenes Kind mit dem Namen Adolf. Noch nie hat «No-Go» so sehr gepasst – da sind die intellektuellen Freunde der werdenden Eltern sich einig. Und die Diskussion beginnt.
Sönke Wortmann hat mit «Der Vorname» gleichnamigen französischen Film von Alexandre De La Patellière und Matthieu Delaporte aus dem Jahr 2012 neu aufgelegt und eingedeutscht.
Robin Mahler:
«Climax»
Eine Gruppe von Tänzern erlebt bei ihrer Generalprobe einen grausamen Drogenrausch.
Dieser Film begeistert vor allem in den ersten 20 Minuten. Dem Zuschauer wird zudem bis zum Schluss ein grandioser Soundtrack um die Ohren gehauen. Die tollen Schauspieler und gelungene Kameraführung sind das Sahnehäubchen obendrauf. Der aufregendste Film des Jahres, trotz inhaltlicher Mängel und plumpen Dialogen.
«Mandy»
Nicolas Cage geht auf einen Rachefeldzug.
Dabei entsteht ein visuelles Erlebnis der anderen Art. Der Regisseur Panos Cosmatos lässt sich enorm viel Zeit, um die simple Handlung voran zu bringen. Wegen der fieberhaften Stimmung und einigen Anspielungen auf Giallos, Trash- sowie Horrorfilme verzeiht man ihm so manche Längen. Dazu kommt, dass Cage in Bestform agiert.
«Hanagatami»
Die japanische Jugend in Zeiten des Kriegs.
«Hanagatami» ist ein ausufernder Bildersturm, der sich vielerlei filmischen Mitteln bedient. Der Film von Regisseur Nobuhiko Obayashi («Hausu») wirkt wie ein Kaleidoskop von verschiedener Stilmittel. Mit einer Laufzeit von fast drei Stunden ist sein Werk aber auch zu lange geraten. Trotzdem: Ein wunderschönes, poetisches Plädoyer für den Frieden.
«An Evening with Beverly Luff Linn»
Eine Frau stalkt einen Zauberkünstler und hat dabei einen schrägen Verehrer an der Backe.
Skurill, trocken und doch herzlich. Aubrey Plaza und Jemaine Clement gehören zu den ungewöhnlichsten Liebespaaren des Jahres. Dazu gesellen sich schrullige Nebenfiguren. Die Pointe ist auch nicht von schlechten Eltern. Kein Film für alle, welche eine laute Komödie erwarten.
«Spider-Man: Into the Spider-Verse»
Verschiedene Versionen von Spider-Man arbeiten zusammen, um den Kingpin zu stoppen.
Die mit Abstand beste Comicverfilmung des Jahres. Der Animationsstreifen bietet visuell verspielte Einfälle und eine würdige Behandlung der Spider-Man-Figur. Diese Faktoren machen die wenig originelle Geschichte plus das lahme Schlussdrittel wett. Die ersten beiden «Spider-Man»-Teile von Sam Raimi bleiben aber ungeschlagen.
Michael Bolzli:
«Upgrade»
Wahrscheinlich kennen Sie keinen einzigen Schauspieler. Doch egal: Das düstere Science-Fiction-Stück von Leigh Whannell ist absolut sehenswert. Spannend, überraschend, kreativ. Fast Blade-Runner-Niveau.
«Mandy»
Oft mehr Kunst als Film. Mal abgründig, mal sinnlos brutal. Und stellenweise wunderschön. Der Streifen von Panos Cosmatos überzeugt auf ganzer Linie. Vorausgesetzt, man hat Nerven. Grossartig: Nicolas Cage als Rächer.
«Blackkklansman»
Ein Schwarzer nistet sich beim Ku-Klux-Klan ein. Eine wahre Geschichte. Spike Lee schafft den Spagat zwischen Komödie, Krimi und Drama gekonnt. Unterhaltet gut, regt zum Nachdenken an. Perfektes Hollywood-Kino!
«A Quiet Place»
Ein Horrorfilm, der aus der Masse sticht. Kein maskierter Bösewicht, dafür hellörige Monster. Wenig Dialoge und viel Spannung. Ein Geniestreich! Erst noch aus der Hand eines Mannes, der als Spassmacher bekannt ist.
«Hereditary»
Ein schauriges Familien-Drama. Rührend und schockierend zugleich. Erinnert klassische Horror-Streifen. Zu Beginn noch harmlos, wird konstant die Spannung aufgebaut. Der Schluss haut um. Toni Collette hätte einen Oskar verdient.