Rowan Atkinson legt Wert auf freie Meinungsäusserung

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Grossbritannien,

Am Donnerstag startet der Film «Johnny English – Man lebt nur dreimal» im Kino. Der Hauptdarsteller Rowan Atkinson verrät im Gespräch seine Humor-Philosophie.

Rowan Atkinson
Der Schauspieler Rowan Atkinson. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rowan Atkinson kehrt mit «Johnny English - Man lebt nur dreimal» in die Kinos zurück.
  • Der Film startet am Donnerstag, 28. Oktober 2018 in den Deutschschweizer Kinos.
  • In einem Interview hat er über seine Arbeit sowie Auffassung von Humor gesprochen.

In der Rolle als «Mr. Bean» wurde er weltweit bekannt. Nun spielt Rowan Atkinson ein weiteres Mal den trotteligen Agenten Johnny English. Vor dem Kinostart von «Johnny English – Man lebt nur dreimal» am Donnerstag hat die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit dem britischen Komiker und Schauspieler ein Gespräch geführt. Dabei hat Atkinson unter anderem darüber geredet, weshalb er in Sachen Humor auf die politische Korrektheit zählt.

Mr. Atkinson, wie war es für Sie, nach sieben Jahren erneut in die Rolle des «Johnny English» zu schlüpfen?

Das war ein grosser Spass! Ob es nun Mr. Bean ist oder Johnny English – wenn ich einen Charakter spiele, den ich schon kenne, ist es ein bisschen so, als würde ich ein altes Paar Hausschuhe anziehen. Alles ist vertraut und man kann direkt loslegen.

Können Sie sich den Film anschauen und über sich selbst lachen?

Ich bin generell kein Fan meiner eigenen Arbeit. Ich versuche mir deshalb nach Möglichkeit keinen meiner Filme mehr anzusehen, wenn sie fertig sind. Aber ich muss zugeben: Ich mag diesen Film ziemlich. Das liegt in erster Linie an der Rolle des Mr. English. Er liebt die Welt, in der er sich befindet, und die Idee, ein Spion zu sein, einfach so sehr. Mir gefällt seine Art der Selbsttäuschung, die ihn glauben lässt, dass er James Bond ist, obwohl er es ganz offensichtlich nicht ist.

Rowan Atkinson vermeidet es laut eigenen Angaben, seine eigenen Filme anzuschauen. Dafür kann er sich für altmodische Dinge begeistern.
Rowan Atkinson vermeidet es laut eigenen Angaben, seine eigenen Filme anzuschauen. Dafür kann er sich für altmodische Dinge begeistern. - Keystone

Im dritten Film kämpft Johnny English mit analogen Mitteln in der digitalisierten Welt. Sind Sie selbst auch so misstrauisch, wenn es um neue Technologien geht?

Ich bin weniger technikfeindlich als es Johnny English ist. Wie die meisten Menschen meines Alters hänge ich fest zwischen dem Analogen und Digitalen. Ich benutze Mobiltelefone und Tablets. Ich habe aber auch noch viel Freude an altmodischen Dingen.

Woran im Speziellen?

Es ist spassig, in einem Auto aus den 1970ern zu sitzen, das ständig piept und klopft und dir damit Hinweise gibt, was du zu tun hast. In der guten alten Zeit hatte man noch die Obhut über sein Auto. Heutzutage hat man immer mehr das Gefühl, dass das Auto die Kontrolle über einen hat.

Inwieweit gehören Mr. Bean und Johnny English mittlerweile zu den nationalen Kulturgütern Grossbritanniens?

Das müssen andere beurteilen. Ich selbst würde nie von mir behaupten, zu den Kulturschätzen des Landes zu gehören. Sie waren beide erfolgreich – so viel ist sicher. Und ich bin hoch erfreut, dass wir deshalb die Möglichkeit bekamen, einen weiteren «Johnny English»-Film zu drehen.

Wie stehen Sie zum Brexit?

Es ist so ein kontroverses Thema. Und es ist ganz sicher keine Debatte, in die ich mich einmischen werde. Es entzweit Europa, aber es entzweit auch extrem in Grossbritannien. Das liegt aber in der Natur eines Referendums, denn die sind nie 90 Prozent das eine und 10 Prozent das andere. Es ist immer sehr knapp und fast schon ausgewogen. Also wird eine Hälfte immer unglücklich über das Ergebnis sein. Damit müssen wir nun leben und sehen, welche Kompromisse gemacht werden können. Ich hoffe einfach, dass es eine gütliche Einigung mit Europa geben wird.

In Bezug auf politische Korrektheit im Humor sind Sie da schon deutlicher!

Oh ja, ich bin sehr bedacht auf freie Meinungsäusserung und Ausdrucksfreiheit, wenn es um Humor geht. Das ist etwas, wofür ich mich schon seit 15 Jahren im Stillen einsetze. Dazu gehört auch das Recht, anderen mal ans Bein zu pinkeln, denn ohne das gibt es keine freie Meinungsäusserung. Sich jedoch für das Recht zu engagieren, andere beleidigen zu dürfen, ist in modernen Zeiten eine schwierige Angelegenheit und zunehmend unpopuläre Idee. Denn viele Menschen denken heutzutage, dass sie ein Recht darauf haben, nicht beleidigt zu werden.

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