Asexuell in einer Partnerschaft: Kann das gutgehen?
Asexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung, ohne sexuelles Verlangen. Was passiert, wenn eine asexuelle Person in einer romantischen Beziehung ist?

Das Wichtigste in Kürze
- Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung gegenüber anderen.
- Asexuelle Menschen und sexuell orientierte Menschen können eine Liebesbeziehung führen.
- Für so eine Beziehung braucht es Kompromissbereitschaft und Kommunikation.
Wer sich als asexuell bezeichnet, hat fehlendes Interesse an Sex oder ein nicht vorhandenes Verlangen danach. In der Schweiz bezeichnet sich etwa ein Prozent der Bevölkerung als asexuell.
Für asexuelle Menschen kann der Gedanke an Geschlechtsverkehr abschreckend sein – auch in einer Beziehung. Das heisst aber nicht, dass asexuelle Menschen keine Beziehung führen möchten. Dies kann auch mit einer Person sein, die selbst ein sexuelles Bedürfnis hat.
Für Menschen mit einem Bedürfnis nach Sexualität ist Intimität und Sex meist ein wichtiger Bestandteil einer Beziehung.
Eine Partnerschaft zwischen einer asexuellen und sexuell orientierten Person kann so zur Herausforderung werden. Wie geht das also zusammen?
Kompromisse eingehen
Um eine erfolgreiche Beziehung zu führen, müssen beide Partner bereit sein, Kompromisse einzugehen. Das kann bedeuten, dass sexuelle Aktivität reduziert oder komplett vermieden wird. Andere Formen der Intimität, wie Kuscheln oder gemeinsame Aktivitäten, werden dafür intensiver gelebt.

Auch kann es eine Option sein, dass der eine Partner sein sexuelles Bedürfnis ausserhalb der Beziehung befriedigt. Mit einer offenen Beziehung müssen jedoch beide Partner einverstanden sein.
Offene Kommunikation
Wichtig ist, offen über die Bedürfnisse und Erwartungen in der Beziehung zu kommunizieren. Die asexuelle Person sollte klarstellen, welche Formen von Intimität für sie angenehm sind. Zugleich sollte der sexuell orientierte Partner verstehen, dass Intimität in vielen Formen möglich ist und nicht nur durch Sex ausgedrückt werden muss.
Auch wenn man eine offene Beziehung wählt, sodass sexuelle Bedürfnisse ausgelebt werden können, muss gut kommuniziert werden. Denn in so einer Konstellation kann es zu Eiversucht und Unsicherheit kommen.
Ein Denken ausserhalb der bekannten Muster ist in jedem Fall nötig. Es ist auch hilfreich, wenn beide Partner sich über Asexualität informieren und gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Es gibt schweizweit Organisationen, die dabei helfen können, die Beziehung zwischen asexuellen und sexuell orientierten Menschen zu stärken. Sie beraten und geben vielfältige Hilfestellungen.