Manillios Umgang mit der Spannung zwischen den Polen

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Bern,

Karrieretechnisch hatte Manillio mit «Kryptonit» 2016 ein riesiges Hoch. Mit «Plus Minus» will er jetzt keine Kompromisse mehr eingehen.

Der Schweizer Rapper und Produzent Manillio (Manuel Liniger).
Mit «Plus Minus» will Rapper Manillio keine Kompromisse mehr eingehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Manillio will mit seinem Album «Plus Minus» «die Energie zwischen zwei Polen» beschreiben.
  • Auf «Plus Minus» sind auch Nummern mit Greis, Lo & Leduc oder Cobee zu hören.

Mit seinem letzten Album «Kryptonit» hat Rapper Manillio alles erreichen wollen: Platz 1 in den Charts, Goldstatus. Es ist ihm gelungen. Bloss: Glücklicher hat ihn der Erfolg nicht gemacht. Mit «Plus Minus» will er jetzt keine Kompromisse mehr eingehen.

Achterbahn, Rodeo – diese Begriffe sind Manillio durch den Kopf gegangen, als er einen Titel für sein neues Album suchte. Für «Plus Minus» hat sich der Rapper schliesslich entschieden, weil das «die Energie zwischen zwei Polen, das stetige Kippen zwischen guter und schlechter Stimmung beispielsweise» am besten umschreibe.

Es ist sein Thema. Was an all den Studiomomenten liege, in denen sich Frustration und schlechte Laune durch eine einzige kleine Begebenheit sekundenschnell in Motivation und Gelächter verwandeln können. Aber auch, weil er selber eine nicht sehr ausgeglichene Person sei.

Die Spannung zwischen Hoch und Tief auszuhalten, ist ein wichtiges Thema des 31-Jährigen. Er will noch besser damit umgehen können, dass «nicht immer alles auf der Wohlfühllinie liegt, warm und flauschig ist». Es brauche ein Auf und Ab, sagt er.

Neuer Erfolgsbegriff

Karrieretechnisch hatte Manillio mit «Kryptonit» 2016 ein riesiges Hoch. Das Album war sein erstes, das er bei einem Major-Label veröffentlichte; es erreichte Goldstatus für 10'000 verkaufte Exemplare und auch die Tour war ein Erfolg. Alles, was er sich vorgenommen hatte, hat er erreicht. Bloss: «Das ist jetzt auch nicht die Welt, das hat mich auch nicht glücklicher gemacht», so der Musiker. Vor allem sei er Kompromisse eingegangen, die er nicht hätte eingehen müssen.

Kurz: «Jetzt habe ich es mal gesehen und es ist okay für mich, nun einen neuen Punkt zu definieren, an dem ich glücklich bin.» Mit seinem neuen Album «Plus Minus» will er den «perfekten Mittelpunkt finden, an dem für mich alles stimmt».

Im Berner Kuchen gross geworden

Auf «Plus Minus» sind auch Nummern mit Greis («Supernintendo»), Lo & Leduc («Bon Appetit») oder Cobee («180 km/h») zu hören. Mit Freunden aus Berner Rap-Kreisen, zu der er schon immer einen Bezug hatte. Seit er vor drei Jahren in die Hauptstadt gezogen ist, vielleicht noch ein bisschen mehr.

«Ich weiss nicht, ob ich mich deswegen als Berner Rapper bezeichnen kann», sagt der einstige Solothurner. Er ertappe sich zwar immer wieder, dass er Dinge sage wie «euf» anstatt «öuf», und er sei sehr eingebunden in die lokale Szene, fühle sich zugehörig. Andererseits habe er schon immer mit diesen Leuten zusammengearbeitet. «Ich bin in dem Kuchen gross geworden.»

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