#SwissMusicNau – jeden Freitag gibt's Schweizer Sounds.
Marco Naef alias The Night Is Still Young. Bild: Philipp Bögle/zvg
Marco Naef alias The Night Is Still Young. Bild: Philipp Bögle/zvg - Community

Wer sich eine Dekade nimmt um an der Musik zu arbeiten, muss ein Perfektionist sein. Marco Naef hat sich mit The Night Is Still Young ins tiefste Innere gebohrt – auf der Suche nach der Essenz. «Lisboa» scheint dem Geheimnis der Ewigkeit sehr nah gekommen zu sein. Ein Rocksong, der Jahre später noch unverbraucht klingen wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Basler Marco Naef veröffentlicht heute als The Night Is Still Young den Song «Lisboa»
  • Zehn Jahre lang hat er an seinem Sound getüftelt.
Ad

Navel, Don’t Kill The Beast oder Tranqualizer. Das Line-Up liest sich wie ein Who-is-Who der Basler Rockszene. Und überall hatte er die Finger im Spiel: Marco Naef. Zehn Jahre lang spielte er für andere.

Nebenbei werkelte der Musiker an eigenen Klangkonstruktionen. The Night Is Still Young – oder kurz TNISY – heisst sein Bauwerk. Ein ganzes Jahrzehnt tüftelte er am Debütalbum «King Of Bees», das nun bald den Bienenstock verlassen wird. Am 23. März erscheint die Platte.

In dieser langen Zeit gab es auch Tiefpunkte: Die Hürden, die Naef zu bewältigen hatte, brachten ihn an den Rande des Abgrunds. Er beschreibt diese Hindernisse als Bienenschwarm im Kopf – wild, chaotisch, gefährlich. Doch er zähmte die Insekten und nun ist Naef der König seiner Bienen.

Heute veröffentlicht The Night Is Still Young die Single «Lisboa». Der Song wurde inspiriert durch eine Reise nach Portugal. Ein Trip, der für Naef eine Befreiung war. «Lisboa» ist eine Hymne für das Überleben von harten Zeiten, für Vergebung und Versöhnung.

Der Basler Marco Naef veröffentlicht als The Night Is Still Young den Song «Lisboa».

Im Rampenlicht steht die markante Gitarren-Melodie. Alles andere verblasst bescheiden hinter dieser Dominanz. Glasklar und hell schneiden die Saiten durch das Arrangement. Selbst die weiche Schlafzimmer-Stimme vermag keine echte Konkurrenz zu sein.

Zuerst scheint «Lisboa» melancholisch, aber je öfter man die Single hört, desto mehr öffnet sich der Song. Der Optimismus schimmert durch. Doch das wirklich Bemerkenswerte ist: «Lisboa» scheint aus der Zeit gefallen. Die Gitarre klingt zwar leicht nach Wave, nach Indie. Aber sie könnte auch den 70ern entspringen. Oder dem Surf-Rock der 60ies? Es ist unmöglich, den Song auf einer Zeitachse zu fixieren.

Ad
Ad