Cascais – Entschleunigen an der portugiesischen Riviera
Das Wichtigste in Kürze
- Wenige Minuten von Lissabon entfernt liegt mit Cascais eine der beliebtesten und exklusivsten Küstenstädte Portugals.
- Alte Paläste, Villen und Fischer, die ihre Netze spannen. Cascais ist mondän, romantisch und liebenswert zugleich.
Nur eine 25-minütige Bahnfahrt von Lissabon entfernt, liegt mit Cascais eine der beliebtesten und exklusivsten Küstenstädte in der Umgebung der portugiesischen Hauptstadt. Romantisch, mondän und liebenswert zugleich. Alte Paläste, luxuriöse Villen und Fischer, die ihre Netze am Hafenkai über die Körbe spannen – man kann den ursprünglichen Charme der Hafenstadtförmlich spüren.
Es besteht eine direkte Bahnverbindung ab Lissabon (Bahnhof am Cais do Sodre), die entlang des Flusses Tejo gen Westen fährt. Mit Sicht auf die weissen Sandstrände und Palmen, abseits vom Trubel der Grossstadt, bietet die 25-minütige Bahnfahrt einen ersten Vorgeschmack auf alles was noch folgen wird.
In ehemaligen Fischerdorf Cascais selbst, warten beeindruckende Architektur, spektakuläre Klippen und etliche kleine verwinkelte Gassen mit Geschäften, Cafés und Restaurants, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Doch wo anfangen, wo aufhören und vor allem, was zuerst essen? Mit dem Velo oder doch zu Fuss? Grosszügige Fahrradwege, gut ausgebaute Wege entlang der Klippen und wenige Höhenmeter (vor allem im Vergleich zu Lissabon) machen beides möglich.
Zu Fuss nach Estoril
Ein sehr empfehlenswerter Spaziergang entlang der Strandpromenade startet bei der Küsten-Festung von Cascais – der Cidadela de Cascais – und führt auf vier Kilometern bis hin zum benachbarten Badeort Estoril. In Estoril warten beispielsweise das glamouröse und pompöse Hotel Palacio (ideal für einen erfrischenden Drink), ein zauberhafter Park und viele Familienaktivitäten auf die Spaziergänger.
Während der Name des Ortes heute vor allem Formel-1-Fans ein Begriff ist, war das Städtchen im Zweiten Weltkrieg als Tummelplatz für Geheimagenten aus aller Welt bekannt. Entsprechend viele spannende Spionage-Geschichten sind vor Ort zu hören.
Leckereien und Gaumenfreuden
Ausgiebige Spaziergänge und Erkundungstouren mit dem Velo erfordern zwischendurch eine Stärkung: Eine tolle Location hierfür ist aus meiner Sicht das Mar do Inferno, ein Fischer-Restaurant mit einer reichen Auswahl an fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten aus Cascais. Das Restaurant liegt auf einer Klippe nahe des Höllenmundes und bietet von der Terrasse eine traumhafte Sicht auf die kilometerlange Küste und die unendlichen Weiten des Atlantiks.
Dessert muss her! Habe ich ein grosses Faible für Maracuja-Eis? Und wie! Sehr zu empfehlen ist die Eisdiele Santini: Von klassischen bis zu fancy saisonalen Sorten, hat Santini viel zu bieten. Unter anderem eben das leckerste Maracuja-Eis, das ich je gegessen habe. Man muss sich jedoch auf ein bissel Wartezeit einstellen, da das Eis sehr beliebt ist! Aber auf jeden Fall mindestens einen Besuch wert…
Eine Halle voller Köstlichkeiten: Lebhaftes Treiben und qualitativ hochwertige, regionale Produkte findet man in der Markthalle von Cascais – dem Mercado 24 de Julho – direkt gegenüber vom Bahnhof. Unbedingt einen Besuch wert – nicht um zuletzt etwas von den wahnsinnig gut riechenden Früchten zu probieren.
Boca do Inferno
Ein atemberaubendes Spektakel erwartet die Besucher im Westen von Cascais: Eine Schlucht umringt von steilen Klippen. Der Höllenmund hat einen direkten Zugang zum Meer, was bedeutet, dass bei Flut das Meer mit seiner vollen Wucht in die Schlucht gepeitscht wird und es eindrückliche Fontänen nach oben schlägt. Dies kann zu einem höllischen Rauschen oder Jaulen führen, was von manch einem Einwohner und Besucher auch als das Heulen vom Teufel höchst persönlich interpretiert wird. Mir blieben diese Töne jedoch erspar“ – obwohl ich ja schon neugierig bin, wie sich das wohl anhören mag...
Den Leuchtturm erklimmen
Der Leuchturm Farol de Santa Marta mit integriertem Museum liegt rund zwei Kilometer westlich vom Zentrum Cascais und eignet sich ideal als Aussichtsplattform: Angekommen an der obersten Plattform des Leuchtturms bietet sich einem eine atemberaubende Sicht auf die Küstenlandschaft und man kann bis nach Lissabon schauen (bei klarem Himmel J). Früher diente der Komplex daher als Militärstützpunkt, um die Einwohner vor ankommenden Feinden auf dem Wasserwege des Tejos zu warnen. Im Museum wird heute die Geschichte der Leuchtturmwärter erzählt.
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