Das sind die Ferientrends 2024
Bern läutete am 25. Januar die Ferienmessen-Saison ein. Wir haben bei Schweizer Veranstaltern umgehört, welche Trends sich für 2024 abzeichnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche startete in Bern die erste Schweizer Ferienmesse des Jahres.
- Wir haben uns bei Veranstaltern nach den diesjährigen Trends umgehört.
- Die Umfrage zeigt: Die Kunden geben im Schnitt mehr aus als früher und reisen länger.
Gleich drei Ferienmessen stehen in diesem Jahr in der Schweiz auf dem Programm. Den Auftakt machte traditionellerweise Bern. Vom 25. bis 28. Januar findet auf dem Gelände der Bern Expo die 39. Berner Ferienmesse statt.
Vom 1. bis 4. Februar 2024 folgt die Ferien- und Golfmesse in Zürich und vom 15. bis 17. November 2024 ist die neue Travel Basel geplant.
Peak bei den Reisepreisen erreicht
Ein grosses Thema bei der Reiseplanung ist jeweils das Budget. Nach der Corona-Pandemie sind die Preise gestiegen. Für 2024 scheint sich die Lage diesbezüglich aber zu entspannen.
Andrea Beffa, Geschäftsführerin des Schweizer Reise-Verbands (SRV), rechnet damit, dass sich die Flug- wie auch die Unterkunftspreise auf demselben Niveau wie 2023 bewegen. Vereinzelt könne es jedoch zu Preissprüngen von fünf bis zehn Prozent kommen.
Das scheint Herr und Frau Schweizer aber nicht von Ferien abzuhalten. Ganz im Gegenteil: «Die Kunden sind bereit, etwas mehr für ihre Reise auszugeben. Sie leisten sich eher einen Flug in der Businessklasse, ein teureres Hotel oder eine bessere Zimmerkategorie», sagt Marcel Gehring, CEO und Partner Let’s go Tours in Schaffhausen.
Die Kundinnen und Kunden setzen nebst der klassischen Badeferien, Rundreisen und Safaris vermehrt auf aktive Erlebnisse. «Sie möchten das Land, die Leute, die Natur erleben und die bereiste Destination », so Gehring. Besonders im Trend sei Ostafrika mit Zielen wie Tansania oder Uganda. Madagaskar, São Tomé & Principe, die Kapverden, Marokko und der Indische Ozean seien ebenfalls beliebt
Mehr Geld geben auch die Kundinnen und Kunden des Asien-Spezialisten Tourasia aus. Gemäss CEO Stephan Roemer war der Dossierwert 2023 um rund 30 Prozent höher als noch 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie. Er registriert für 2024 eine starke Nachfrage nach Japan, Korea und Taiwan. Aber auch Thailand und Indonesien seien im Trend.
Die aktuelle Begeisterung für Asien spürt auch der Flussreisen-Spezialist Thurgau Travel mit Sitz in Weinfelden. «Ein Grund dafür ist unser neu gebautes Flusskreuzfahrtschiff RV Mekong Discovery, das im Oktober erstmals auf Reise gehen wird. Wir verzeichnen hier sehr gute Buchungszahlen», so Geschäftsführer Daniel Pauli-Kaufmann.
Früher buchen wieder im Trend
Ein weiterer Trend, der sich für 2024 abzeichnet: Es wird wieder früher gebucht. «In den vergangenen Jahren wurden gerade Badeferien rund ums Mittelmeer bei kurzfristigen Buchungen teurer. Ein Last-Minute-Markt mit günstigen Schnäppchen hat seit der Corona-Pandemie praktisch nicht mehr stattgefunden. Dies haben viele Reisende realisiert und sichern sich somit ihre Wunschferien bereits jetzt.
Dafür profitieren sie von attraktiven Frühbucherrabatten und guten Verfügbarkeiten bei den Flügen und Unterkünften», sagt Karin Markwalder, General Manager Kuoni und Helvetic Tours. Die Top-Destinationen für Badeferien im Sommer seien Spanien, Griechenland, Zypern und die Türkei.
Auf der Langstrecke verzeichne man grosses Interesse an Reisen auf die Malediven, nach Thailand, Dubai und Mauritius. Mit der Buchungslage zeigt sich Markwalder äusserst zufrieden. Für 2024 liege man derzeit rund 20 Prozent über dem Vorjahr.
Früher gebucht wird auch bei Rolf Meier Reisen in Neuhausen am Rheinfall. «Stark nachgefragt sind für 2024 Irland und die Kanalinseln mit Jersey, Guernsey, Sark, Herm und Alderney», sagt Walter Fink, Mitinhaber und Manager Touroperating. Weiter beobachtet er für dieses Jahr eine steigende Nachfrage nach individuellen Aktiv-Ferien im Norden.
Weniger oft, dafür länger in die Ferien
Ebenfalls eine Veränderung seit der Corona-Pandemie ist in Sachen Reisedauer zu beobachten: «Wir stellen fest, dass die Kundinnen und Kunden etwas weniger reisen, dafür im Schnitt länger», so Fink.
Gerade umgekehrt sei es hingegen bei den Sprachreisen. «Seit einigen Jahre geht der Trend hin zu kürzeren Sprachaufenthalten. Die Durchschnittsdauer hat sich bei rund vier Wochen eingependelt», so Claudio Cesarano, CEO Media Touristik AG, zu der Marken wie Linguista Sprachaufenthalte gehören.
Bei Sprachreisen boomen Australien mit Sydney und Queensland sowie Kanada mit Vancouver. Aber auch Kapstadt und exotischere Destinationen wie Taiwan, Korea und Japan seien weiterhin gefragt.