Die Kraft des Mondes: Darum gibt es Ebbe und Flut

Anne Stickel
Anne Stickel

Bern,

Das Phänomen von Ebbe und Flut entsteht durch die Anziehungskraft des Mondes. Er hält die Weltmeere in ständiger Bewegung.

Ebbe Festland Insel Nordsee
Bei Ebbe vom Festland zu einer Insel wandern: Das gehört zu den faszinierenden Erlebnissen an der Nordsee. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Erdanziehungskraft des Mondes bestimmt die Gezeiten.
  • Ebbe und Flut wechseln sich alle 12,5 Stunden ab.
  • Die Gezeiten formen einzigartige Naturlandschaften.

Der ständig wiederkehrende Wechsel zwischen Hoch- und Niedrigwasser, ausgelöst durch die Anziehungskraft des Mondes, ist ein faszinierendes Naturschauspiel.

Auf dem offenen Meer fällt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut kaum auf. Der Tidenhub beträgt hier nur etwa 30 Zentimeter.

Doch an den Küsten sorgt der Rhythmus der Gezeiten zum Teil für hohe Schwankungen. Bestes Beispiel ist das Wattenmeer, das sich an der Nordseeküste von den Niederlanden über Deutschland bis nach Esbjerg in Dänemark erstreckt.

Mond Wasser Ebbe Flut
Der Mond zieht das Wasser von der Erde an. Je nachdem, wo der Mond steht, läuft das Wasser hier- oder dorthin. Das Ergebnis: Ebbe und Flut. - Pexels

An einem Tag dreht sich die Erde einmal um ihre eigene Achse. Gleichzeitig wandert der Mond, der um die Erde kreist, ein Stück weiter.

Die Erde folgt folgt sozusagen dem Mond. Bis sie ihn wieder eingeholt hat, vergehen im Schnitt 24 Stunden und 50 Minuten. Somit dauert der Wechsel zwischen Ebbe und Flut in etwa 12 Stunden und 25 Minuten.

Die tagesaktuellen Hoch- und Niedrigwasserstände für bestimmte Orte werden in einem Gezeiten- oder Tidenkalender geführt. Dieser ist online aufrufbar.

Der Wechsel zwischen Ebbe und Flut

Das Zusammenspiel von Erde und Mond und deren Auswirkung auf die Ozeane beeindruckt.

Auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde ist die Erdanziehungskraft grösser als die Fliehkraft des Wassers. Das Wasser wird Richtung Mond gezogen. Es kommt zur Flut, dem steigenden Wasser.

Auf der dem Mond abgewandten Seite ist die Gravitation des Mondes geringer als die Fliehkraft des Wassers. An den Küsten ist Niedrigwasser, also ablaufendes Wasser, die Ebbe.

Die Erde dreht sich beständig. Somit kommt es zweimal täglich zu Hoch- und Niedrigwasser.

Einzigartige Naturlandschaften entstehen

Ebbe und Flut beeinflussen das Leben in den Weltmeeren. Das Wattenmeer gehört zu den artenreichsten Naturlandschaften der Welt.

Als Watt bezeichnet man das flache, aus Schlick und Schlamm bestehende Gebiet, das sich vor den Küsten erstreckt.

Die flachen Küsten der Nordsee fallen bei Ebbe regelmässig. Sie bieten Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Die Gezeiten haben die Küstenlinien geformt und verändern die Ökosysteme.

Ebbe Meer Meeresgrund Festland
Bei Ebbe zieht sich das Meer vom Festland zurück. Hervorragende Bedinungen für einen Barfussspaziergang auf Meeresgrund. - Unsplash

Ein besonderes Highlight für Reisende an der Nordseeküste sind die sogenannten Wattwanderungen. Dabei kann man – wenn Ebbe ist – zu Fuss über den Meeresboden gehen.

Feste Routen führen vom Festland zu den verschiedenen Inseln.

Doch Vorsicht: Solche Touren sollten unbedingt in einer Führung unternehmen. Ein schneller Wetterumschwung kann sonst leicht zu schwerwiegenden Folgen führen.

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