Down (W)Under (2): Kängurus und Great Barrier Reef
Das Wichtigste in Kürze
- Im tropischen Norden Australiens liegt der Undara-Volcanic-Nationalpark.
- Wer bis dahin Beuteltiere gesucht hat, findet sie hier: Kängurus, Wallaby und Filander.
- Zum Great Barrier Reef mit 2900 einzelnen Riffen und 900 Inseln: einfach ins Meer hüpfen.
Im tropischen Norden Queenslands, Australien, leben die Kuku Yalanji, Aborigines – dort, wo der jahrtausendealte Regenwald auf das Meer trifft. Wer nach Cairns reist und von dort aus die Umgebung erkundet, kann einiges erleben.
Beuteltiere auf dem Weg zum Frühstück
Im Landesinneren, 250 Kilometer südwestlich von Cairns, liegt der Undara-Volcanic-Nationalpark.
Wer dort aus dem Gäste-Dorf zum Frühstücksplatz unterwegs ist, für den stehen die Chancen gut, das eine oder andere Känguru, Wallaby oder Filander im hohen Gras zu sehen.
Immer wieder strecken die Beuteltiere neugierig die Köpfe. Und die Mamas haben nicht nur ein Jungtier im Schlepptau, sondern oft auch ein «Joey», ein Baby, im Beutel.
«Die Beuteltier-Mamas bekommen jedes Jahr ein Junges», sagt Margit Cianelli. Sie betreibt die Lumholtz Lodge in Upper Barron, gelegen auf dem Weg von Undara durch die Atherton Tablelands in Richtung Küste.
Die Schwäbin ist vor 50 Jahren nach Australien ausgewandert. Sie empfängt in ihrer Lodge Naturbegeisterte, die nah dran sein wollen an den Tieren. Direkt vor ihrer Terrasse beginnt der Regenwald.
Auch in Margits Küche ist immer etwas los, denn die gelernte Tierpflegerin hat regelmässig tierische Gäste da. In der Ecke neben der Küchenzeile stehen drei warm gefütterte Säckchen mit weissen Punkten, in denen mehrere Filander- und Wallaby-Kinder leben.
An der Tür hängt eine weitere Stofftasche mit Loch, die aussieht wie Grossmutters alter Klammerbeutel. Auch darin wachsen Tiere, die teils erst ein paar Monate alt sind. Sie alle sind Waisenkinder, derer Margit sich angenommen hat.
Margit päppelt die Waisenhüpfer auf, die bei ihr im Haus unterwegs sind und gern von der Terrasse aus die Umgebung erkunden. «Wenn sie stärker und eigenständiger werden, nabeln sie sich mit der Zeit ab und bleiben schliesslich in der Wildnis», sagt sie.
Das Great Barrier Reef macht schwere Zeiten durch
Zurück am Meer und zu einem der grössten Naturwunder. Das Great Barrier Reef zieht sich auf 2300 Kilometer Länge von Papua-Neuguinea bis nach Queensland.
Es besteht aus rund 2900 einzelnen Riffen und 900 Inseln und gilt mit seinen zahlreichen Lebensräumen als eines der komplexesten Ökosysteme der Erde.
Das Riff durchlebt aber eine schwere Zeit. «Teile der Korallen sterben oder bleichen aus», sagt die Meeresbiologin Tess Concannon, die an Bord eines Schiffs über das Leben im Riff erzählt.
Doch trotz der akuten Bedrohungslage ist einiges los im 27 Grad warmen Wasser in der Nähe von Green Island vor der Küste von Cairns, auch wenn es über Wasser Bindfäden regnet und der Wind für heftige Wellen sorgt.
«Rund zehn Prozent aller auf der Welt bekannten Fische leben hier im Great Barrier Reef», sagt Tess.
Schnorcheln oder Tauchen kann man im Riff an genau ausgesuchten Plätzen. Tess arbeitet beim einzigen Anbieter von Rifftouren, der von Aborigines geführt wird: «Dreamtime Dive and Snorkel».
Auch das Riff ist fester Bestandteil in der jahrtausendealten Geschichte der Ureinwohner, die hier am Südpazifik leben.