Dubrovnik leidet wegen Kreuzfahrtschiffen
Die kroatische Hafenstadt Dubrovnik hat sich zu einem der beliebtesten Kreuzfahrt-Spots im östlichen Mittelmeer entwickelt. Wenn Tausende Touristen aus gleich mehreren Kreuzfahrtschiffen strömen, ist in der malerischen Altstadt von Dubrovnik kein Durchkommen mehr. Die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Hafenstadt verzeichnete im Jahr 2017 538 Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen, die über 742‘000 Passagiere mit sich brachten.
Das Stadtoberhaupt Mato Frankovic ergriff die Initiative und handelte im Januar 2018 mit dem Kreuzfahrtenverband aus, dass die Schiffe ihre Anlegezeiten besser aufeinander abstimmen müssen.
Tagesausflüge sollen limitiert werden
Das Wichtigste in Kürze
- Dubrovnik hat sich zu einem der beliebtesten Kreuzfahrt-Spots im östlichen Mittelmeer entwickelt.
- Wenn Tausende Touristen gleichzeitig aus den Schiffen strömen, gibt es in der Altstadt kein Durchkommen mehr.
- Nun verlangt das Stadtoberhaupt von den Reedereien, dass die Ankünfte besser koordiniert werden.
«Überfüllte Reiseziele wie Dubrovnik sind erfolgreich, aber es ist eine Gratwanderung zwischen Erfolg und Misserfolg», sagt Frankovic. An die Reiseveranstalter appelliert er, dass sie die Tagesausflüge in die «Game-of-Thrones-Stadt» limitieren sollen.
Das Problem wurde längst auch von den Reedereien erkannt: «Am Ende wollen unsere Gäste nicht an einen Ort gehen, der überfüllt ist», sagt Arnold Donald, CEO von Carnival Corporation. Auch MSC prüft Alternativen: «Wir sind stets auf der Suche nach neuen, noch unbekannten Häfen in der Adria, die wir ansteuern können. Nur so lässt sich das Problem lösen», ist CEO Gianni Onorato überzeugt.
90 Prozent der Kreuzfahrt-Giganten legen zwischen Mai und Oktober in Dubrovnik an. Laut eines UNESCO-Berichts aus dem Jahr 2015 dürfe die Marke von 8000 Cruise-Passagieren pro Tag nicht überschritten werden. Die Hafenaufsicht verzeichnete im Jahr 2016 18-mal eine Überschreitung dieser Zahl. An vier Tagen strömten sogar jeweils 10‘000 Touristen in die Stadt.