Fliegen ohne Druck: 4 geniale Tricks gegen das lästige ‹Flugzeugohr›
Das ‹Flugzeugohr› entsteht durch einen Unterschied im Luftdruck zwischen dem Mittelohr und der Umgebung. Schon verspüren wir ein Druckgefühl. Was nun hilft ...
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Wer kennt es nicht, dieses unangenehme Gefühl des Drucks im Ohr beim Fliegen? Wenn der Landeanflug beginnt und die Ohren sich anfühlen, als wären sie mit Beton gefüllt. Eine Situation, die man gemeinhin als «Flugzeugohr» bezeichnet.
Aber keine Sorge! Wir haben vier einfache und effektive Tipps für dich zusammengestellt, um den unliebsamen Begleiter auf deiner nächsten Reise loszuwerden.
‹Flugzeugohr›: Ein Phänomen erklärt
Beim Fliegen verändert sich der Luftdruck rapide, was unser Mittelohr belastet. Diese Druckänderung kann das Trommelfell nach innen oder aussen drücken und Beschwerden verursachen.
Die Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet, spielt eine entscheidende Rolle beim Druckausgleich. Wenn sie nicht richtig funktioniert, können Probleme entstehen.
Welche Ohrbeschwerden treten während des Flugs auf?
Häufige Symptome sind ein Gefühl der Verstopfung, Druckgefühl oder sogar Schmerzen in den Ohren. Diese Beschwerden treten besonders beim Start und bei der Landung auf.
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Auch kann es zu einem vorübergehenden Hörverlust oder einem Knacken in den Ohren kommen. Die Symptome sind in der Regel harmlos, können aber unangenehm sein.
In den meisten Fällen verschwindet das Unbehagen wenige Minuten nach Start beziehungsweise der Landung – sobald sich der Druck in deinem Mittelohr an deine Umgebung angepasst hat. Doch bei Personen mit bestehenden Hör- oder Ohrproblemen können diese Symptome durchaus mehrere Tage andauern. Um dir schnell Erleichterung zu verschaffen, kannst du unsere vier Methoden ausprobieren.
Methode 1: Der Valsalva-Trick
Die Valsalva-Methode ist ein bewährter Trick zur Linderung von Ohrendruck. Halte deine Nase zu und presse vorsichtig gegen die geschlossenen Lippen.
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Dadurch öffnen sich die Eustachischen Röhren – kleine Kanäle zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum – und es entsteht ein ‹Plopp›-Gefühl in den Ohren. Diese Methode solltest du unbedingt sanft anwenden, um dein Ohr nicht zu überlasten.
Methode 2: Der Toynbee-Trick
Sollte Methode eins nicht funktionieren, kann der sogenannte Toynbee-Trick Abhilfe schaffen. Hierbei wird bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase mehrmals hintereinander geschluckt.
Diese Methode ist besonders für Menschen geeignet, die empfindliche Ohren haben. Sie ist weniger aggressiv als die Valsalva-Technik und kann häufiger wiederholt werden.
Methode 3: Kauen hilft
Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen kann ebenfalls den Druckausgleich fördern. Die Kaubewegungen aktivieren die Muskulatur im Rachen.
Dadurch kann Luft ein- oder ausströmen, um den Druck im Mittelohr an den sich ändernden Umgebungsdruck anzupassen.
Diese Methode ist besonders effektiv, wenn man sie bereits vor dem Start und der Landung anwendet. Sie ist auch für Kinder geeignet und kann spielerisch umgesetzt werden.
Methode 4: Gähnen gegen Druck
Gähnen ist eine weitere Möglichkeit zur Linderung von Druckgefühlen im Ohr beim Landeanflug.
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Wenn du während des Fluges müde wirst, nutze dies zu deinem Vorteil. Ein herzhaftes Gähnen kann Wunder bewirken und deine Ohren entlasten.
Wenn das ‹Flugzeugohr› hartnäckig bleibt
Sollten die Symptome des ‹Flugzeugohrs› länger als eine Woche anhalten, ist es ratsam, einen HNO-Arzt aufzusuchen. Dieser kann feststellen, ob ein anderes zugrunde liegendes Problem für deine Beschwerden verantwortlich sein könnte.
Chronische Probleme mit der Belüftung des Mittelohrs können manchmal durch einen endoskopischen Eingriff behoben werden. Dabei wird die Eustachische Röhre gedehnt, um die Belüftung wiederherzustellen.