Flughafen

Folie für Koffer schafft mehr Probleme, als sie löst!

Reto Suter
Reto Suter

Zürich,

Sicher verpackt oder nichts anderes als Geldverschwendung? Am Flughafen lassen viele Passagiere ihren Koffer in Plastik einwickeln.

Koffer
Manche Reisende schwören auf das Einwickeln ihres Koffers in Plastikfolie – doch der Schutz hat seine Tücken. - Travelnews

Das Wichtigste in Kürze

  • Bag Wrapping schützt vor Kratzern, Schmutz und Zugriff – aber ist es wirklich sinnvoll?
  • Plastikfolie kann Gepäckprobleme verursachen und erschwert Sicherheitskontrollen.
  • Nachhaltige Alternativen wie Hartschalenkoffer und TSA-Schlösser sind die bessere Wahl.

An vielen Flughäfen gibt es die Möglichkeit, Koffer gegen eine Gebühr in Plastikfolie einwickeln zu lassen.

Dieser Service, bekannt als «Bag Wrapping», verspricht Schutz vor Kratzern, Schmutz und unbefugtem Zugriff.

Vor allem bei empfindlichen Gepäckstücken oder hochwertigen Markenprodukten soll die Folie eine zusätzliche Sicherheitsmassnahme sein. Doch lohnt sich das wirklich?

Eine gute Idee – auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick scheint das Einwickeln eine clevere Idee zu sein.

Die glatte Plastikschicht hält Staub und Feuchtigkeit fern, bewahrt den Koffer vor Kratzern und kann theoretisch vor unerlaubtem Öffnen schützen.

Koffer
Eine gute Alternative: ein Hartschalenkoffer. - pexels

Darüber hinaus nutzen manche Reisende den Service, um mehrere Gepäckstücke miteinander zu verbinden und so zusätzliche Gebühren für Übergepäck zu vermeiden.

Besonders sperrige Gegenstände wie Kinderwagen oder Golftaschen profitieren möglicherweise von einer stabilisierenden Hülle.

Folie schafft mehr Probleme, als sie löst

Trotz dieser vermeintlichen Vorteile überwiegen die Nachteile.

Ein in Folie eingewickelter Koffer kann sich am Gepäckband verhaken, was im besten Fall zu Verzögerungen und im schlimmsten Fall dazu führt, dass das Gepäck gar nicht erst ins Flugzeug verladen wird.

Hast du am Flughafen schon einmal «Bag Wrapping» gemacht?

Auch bei der Sicherheitskontrolle kann die Plastikschicht hinderlich sein. Falls der Inhalt eines Koffers überprüft werden muss, bleibt dem Flughafenpersonal oft nichts anderes übrig, als die Folie aufzuschneiden und zu entfernen.

In diesem Fall war die Investition umsonst. Ein weiteres Problem ist die Umweltbelastung. Die Plastikfolie wird nach einmaligem Gebrauch entsorgt, was zu unnötigem Abfall führt.

Die Nachteile überwiegen

Um den Koffer vor Beschädigungen zu schützen, gibt es sinnvollere Alternativen. Ein stabiler Hartschalenkoffer hält deutlich mehr aus als eine dünne Folie.

Wiederverwendbare Koffergurte verhindern, dass sich der Reissverschluss während des Transports öffnet. Ein TSA-Schloss sorgt für Sicherheit, ohne dass das Flughafenpersonal es aufbrechen muss.

Das Einwickeln des Koffers kann in seltenen Fällen eine kurzfristige Notlösung sein, etwa wenn ein beschädigter Koffer für den Rückflug gesichert werden muss.

In allen anderen Situationen überwiegen jedoch die Nachteile. Wer sein Gepäck sicher transportieren möchte, ist mit durchdachten Alternativen besser beraten – und schont dabei auch noch die Umwelt.

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert. Autor Reto Suter ist Chefredaktor und Co-Geschäftsführer.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Flughafen
Am Flughafen
plastik
1 Interaktionen
Recycling
Zug Gepäck Bern Thun
70 Interaktionen
«Überflüssig»
PharmaSuisse
Ab in die Apotheke

MEHR FLUGHAFEN

Flughafen Zürich
5 Interaktionen
Am 18. Mai
Hamburger Flughafen
Verdi
Münchner Flughafen
Tarifverhandlungen
Flugverkehr
5 Interaktionen
Schadenersatz

MEHR AUS STADT ZüRICH

a
16 Interaktionen
Sicherheits-Arena
Sven Leuenberger ZSC Lions
ZSC-Sportchef
zürich polizei
Bei Albisriederplatz