Per Wasserflugzeug zu Thailands Inselparadiesen

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Thailand,

Nach der Pandemie setzt Thailand mehr auf Qualitätstourismus und neue Attraktionen. Wer will, kann jetzt per Wasserflugzeug im Meer direkt vor dem Hotel landen.

Meer Wasserflugzeug Yacht
Wasserflugzeug statt Fähre: Ab diesem Jahr sollen Reisende schneller auf die thailändischen Inseln kommen. - Siam Seaplane/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Thailand konzentriert sich künftig mehr auf Qualitätstourismus als auf Massentourismus.
  • Dazu gehört der Anbieter Siam Seaplane, der kleine Inseln per Wasserflugzeug erschliesst.
  • Das Unternehmen verbindet internationale Flughäfen mit Traumständen und Korallenriffs.

Zu Thailand gehören Hunderte paradiesische Inseln, gespickt mit Traumstränden, Korallenriffen und tropischem Dschungel.

Gerade kleinere Inseln sind aber oft schlecht angebunden und nur umständlich mittels Linienflügen und anschliessendem Umstieg auf Fähren und Boote zu erreichen.

Das soll sich bald ändern: Thailand wird um eine Attraktion reicher.

Strand Wasser Korallen Palmen
Zu den schönsten thailändischen Stränden soll es noch in diesem Jahr mit dem Wasserflugzeug gehen. - Martin Lewicki/dpa-tmn

Noch in diesem Jahr nehmen im alten Siam Wasserflugzeuge ihren Dienst auf. Das ist auch einem Deutschen zu verdanken: Dennis Keller hat das Unternehmen Siam Seaplane vor zweieinhalb Jahren mitgegründet.

Zunächst sollen weltbekannte Ferienorte im Golf von Thailand angesteuert werden. Die Maschinen können dabei sowohl an Land als auch im Wasser starten und landen.

Los geht es auf einem der beiden Flughäfen der Mega-Metropole Bangkok, gelandet wird etwa vor Ko Tao oder Ko Kood im türkisfarbenen Meer. Von dort geht es in wenigen Minuten per Boot zum Ufer.

«Aber keine Sorge: Wir landen dann doch so weit von der Küste weg, dass die Feriengäste an Land keine Geräuschbelästigung haben», sagt Keller, der als Chief Business Officer für die Finanzen und das Marketing des Unternehmens verantwortlich ist.

Cessnas sollen noch 2022 abheben

Was sich in Inselreichen wie den Malediven oder unwegsamen Regionen wie Alaska schon lange als Verkehrsmittel etabliert hat, gehörte in Thailand bisher nicht zum Transportangebot.

Wann genau die neue Airline abhebt, ist wegen möglicher Verzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie zwar noch nicht ganz sicher, aber es wird noch 2022 sein, ist Keller überzeugt.

Die Amphibien-Wasserflugzeuge des Typs Cessna Caravan fliegen unter anderem direkt nach Jomtien beim Badeort Pattaya, ins Seebad Hua Hin und zum Samui-Archipel.

Später ist auch ein Hub auf der grössten Insel Phuket geplant, um das Streckennetz von dort weiter auszubauen.

Büro Computer Touristen Mitarbeiter Flugzeug
Bald können die Gäste kommen: Ab 2022 will das Unternehmen Siam Seaplane Touristen vom Festland auf die thailändischen Inseln bringen. - Siam Seaplane/dpa-tmn

Denn die Maschinen bleiben aus Komfort- und Wirtschaftlichkeitsgründen höchstens eineinhalb Stunden in der Luft – die weiteste Verbindung ist derzeit die von Bangkok nach Ko Samui.

Eine längere Reise könnte auch deshalb schwierig sein, weil die kleinen Wasserflugzeuge keine Toiletten für ihre maximal acht Passagiere an Bord haben.

«Wasserflugzeuge fliegen viel niedriger als andere Flugzeuge, deshalb hat man eine Super-Aussicht», sagt Keller, der selbst den Pilotenschein hat.

Das Sightseeing sei dadurch quasi inbegriffen. «Das fühlt sich für die Gäste fast so an, als wären sie in einem Privatjet unterwegs.»

Flugtickets soll es zu erschwinglichen Preisen geben

Zwischen 5000 und 15'000 Baht (132 und 408 Franken) wird ein Ticket je nach Reiseziel kosten. Gebucht wird via Internet, via App oder über das Hotel.

«Es wird auch möglich sein, das ganze Flugzeug zu chartern, was für eine grössere Gruppe sogar günstiger ist, als Einzeltickets zu kaufen», sagt Keller.

Flugzeug Cockpit Piloten
Alles in Ordnung im Cockpit des Wasserflugzeugs: Dennis Keller (links) hat den Flieger unter Kontrolle. - Siam Seaplane/dpa-tmn

Er hat Siam Seaplane im Oktober 2019 zusammen mit zwei französischen Luftfahrt-Experten gegründet, kurz vor Beginn der Corona-Krise.

«Für uns hat sich das letztlich als grosse Chance entpuppt», erzählt der 35-jährige Baden-Badener, der in Utrecht und London studiert hat.

Denn durch das Virus ist in Thailand der Tourismus zeitweise völlig zusammengebrochen – allerdings war das Königreich dann eines der ersten Fernreiseziele, das sich bereits vor Monaten wieder für internationale Gäste geöffnet hat.

«Die Regierungsbehörden haben gesehen, dass sie nach der Pandemie etwas anders machen müssen, und Thailand sich zur Wiederbelebung des Tourismus von den Nachbarländern abgrenzen muss», sagt Keller.

Thailand will sich etwa künftig mehr auf Qualitätstourismus als auf Massentourismus konzentrieren, wie die Behörden immer wieder betonen.

Siam Seaplane sei bereits jetzt ein fester Bestandteil dieses Recovery-Plans, sagt der Chef der Tourismusbehörde TAT, Yuthasak Supasorn.

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