Prangins: Zu Besuch in einer der schönsten Schweizer Gemeinden

Elisha Nicolas Schuetz
Elisha Nicolas Schuetz

Prangins,

Mit Prangins geht der Wakker-Preis zum 5. Mal in fast 50 Jahren in den Kanton Waadt. Die Gemeinde am Genfersee hat einiges zu bieten.

Schloss Chateau de Prangins und Garten
Chateau de Prangins. - Schweizerisches Nationalmuseum

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Heimatschutz hat die Gemeinde Prangins ausgezeichnet.
  • Prangins will das Bevölkerungswachstum mit einer hohen Siedlungsqualität verbinden.
  • Das 4000-Seelen-Dorf ist ein Musterbeispiel für die Zukunft in Bezug auf die Raumplanung.

Als der Schweizer Heimatschutz kürzlich den jährlichen Wakker-Preis an die Gemeinde Prangins bei Nyon vergab, so weckte dieser Name auch bei manchem Deutschschweizer vage Erinnerungen.

Korrekt, in Prangins steht der Westschweizer Sitz des Landesmuseums. Sehr viel mehr wissen allerdings die Wenigsten über die pittoreske Gemeinde am Genfersee.

Nun könnte ein Besuch des Schloss Prangins, die Museumsbesucher gleich auch noch zu einem Rundgang im nahe gelegenen Dorfzentrum animieren.

Historisch gewachsene Werte

Sicherlich, die Pflege des barocken Schlosses mit dem historischen Garten und der Kirche war ein ausschlaggebender Grund für die Vergabe des Wakkerpreises an die Waadtländer Gemeinde.

Doch Prangins bietet mehr: Die Gemeinde habe sich entschieden, ihre Siedlungsentwicklung auf den historisch gewachsenen Werten aufzubauen, diese zu stärken und weiterzuentwickeln, teilte der Schweizer Heimatschutz mit. Ihr Ziel sei es, das Bevölkerungswachstum mit einer hohen Siedlungsqualität zu verbinden.

So ist das 4000-Seelen-Dorf ein Musterbeispiel für die Zukunft in Bezug auf die Raumplanung. Honoriert werden mit dem Wakker-Preis ganz generell die gestalterische Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung.

Zentrum des Gemeindelebens

Die historischen Gebäude im idyllischen Dorfkern wurden denn auch umgenutzt und dadurch die ortsspezifische Identität durch eine sorgfältige Pflege und Weiterentwicklung vorhandener räumlicher Qualitäten gestärkt.

So ist der ehemalige Bauernhof des Schlosses heute das Gemeindehaus mit Polizeiposten, Lebensmittelgeschäft und Kinderkrippe.

EInblick ins Dorf
Das mit dem Wakker-Preis ausgezeichnete Dorf Prangins. - Prix Wakker Patrimoine Suisse

Vielfältige Angebote sowie Investitionen in öffentliche Freiräume aktivieren und beleben den Dorfkern als Zentrum des Gemeindelebens.

Mit der Bäckerei und einem Restaurant im Ortszentrum wird ebenfalls dafür gesorgt, dass Prangins als gesellschaftlicher Treffpunkt belebt ist und nicht zu einem Freilichtmuseum verkommt.

Im Falle von Prangins, das in einer Region mit starkem Bevölkerungswachstum liege, sei dies besonders nennenswert, so der Schweizer Heimatschutz.

Dem Dorf Leben einhauchen

Mit sorgfältigen und präzisen Eingriffen ins kulturelle Erbe der Gemeinde wurde also dem Dorf Leben eingehaucht, was nun zu der Auszeichnung mit dem Wakkerpreis geführt hat.

Doch von nichts kommt bekanntlich nichts: Rund 30 Millionen Franken hat die Gemeinde alleine in den vergangenen zehn Jahren in die Infrastruktur investiert – ein Grossteil davon aus dem eigenen Sack. Klare Strategien und Haltungen auf Gemeindeebene sei Dank.

Übrigens: Wer die Weinbauregion La Côte und somit Prangins als Familie besucht, sollte sich den Lehrpfad «Bois des Ages» nicht entgehen lassen. Er wurde 1998 von den Schülern von Prangins entworfen und angelegt.

Modernes GEbäude
Die Gemeinde Prangins hat viel in ihre Infrastruktur investiert. - Prix Wakker Patrimoine Suisse

Er gehört zu den etwa 30 NatuRando-Lehrpfaden, und auf dieser leichten Wanderung erfahren Kinder und Erwachsene dank der am Weg aufgestellten pädagogischen Informationstafeln viel Wissenswertes über den Wald und die heimischen Tier- und Pflanzenarten.

Let’s game im Nationalmuseum

Nebst der attraktiven Dauerausstellung «Noblesse oblige» besticht der Westschweizer Sitz des Nationalmuseums auch immer wieder mit interessanten Wechselausstellungen im Schloss.

Bis zum 10. Oktober 2021 zeigt das Schweizerische Nationalmuseum die Ausstellung GAMES.

Wer hat noch nicht von Fortnite, Mario Bros. oder Minecraft gehört? Mit mehr als 2,7 Milliarden Spielern weltweit und einem Umsatz von fast 160 Milliarden USD ist die Videospielindustrie mittlerweile grösser als jene Hollywoods.

Mit GAMES präsentiert Schloss Prangins die Geschichte der Videospiele von ihren Anfängen in den 1970er Jahren bis heute.

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Autor: Elisha Nicolas Schuetz / Tourismus Lifestyle Verlag GmbH

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