Traumschifffahrt auf dem Untersee und Rhein

Das «Hoheitsgebiet» der 1865 gegründeten Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh) gilt als eine der schönsten Stromfahrten Europas.

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Auf dem Untersee und Rhein kann man wunderschöne Natur und schöne Städtchen und Dörfer erleben. - URh

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ausflugsschiff «MS Arenenberg» wiegt 170 Tonnen und ist 47 Meter lang.
  • Die markantesten Stellen der Strecken haben Namen wie «Mörder».
  • Sie erinnern an tragische Unfälle.
  • Das Schloss Arenenberg und die Insel Reichenau, UNESCO-Welterbe, gibt es zu bestaunen.

Gekonnt manövriert der Kapitän die «MS Arenenberg» an die Anlegestelle im Hafen von Kreuzlingen, gleichermassen Anfang und Ende einer fantastischen Reise. Fast auf den Zentimeter genau stoppt er das 170 Tonnen schwere und 47 Meter lange Ausflugsschiff am Landungssteg.

Matrosen werfen dicke Trossen über die Poller, die Schiffstreppe für die Passagiere wird bereitgestellt. Eine Wandergruppe, Familien mit Kindern und ein paar Touristen steigen zu, dann geht es los Richtung Schaffhausen.

Ab sofort bestimmen Ruhe und Gemächlichkeit den Tag. 50 Kilometer lang ist die Strecke, 18 Mal wird der Kapitän an Landestellen in der Schweiz und am süddeutschen Ufer anlegen.

Der Untersee glitzert in der Sonne. An den Ufern präsentieren sich gehegte und gepflegte Gärten. Der Blick auf die liebliche, idyllische Landschaft ist einzigartig – und die Geschichte allgegenwärtig.

Burgen und Schlösser, historische Orte mit Fachwerkbauten auf beiden Seiten des Sees zeugen vom reichen Kulturerbe der Region.

Hier das Napoleonmuseum im Schloss Arenenberg bei Mannenbach, da die Reichenau, UNESCO-Welterbe und Wiege der europäischen Gartenbaukultur – allesamt herrliche Ausflugsziele.

Jetzt wird es eng

Gegen Ende des Untersees rücken die Ufer immer näher zusammen. Fast schon in Reichweite ziehen wir an idyllischen Schilfgürteln, vornehmen Villen und gepflegten Gärten vorbei.

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Eine Schifffahrt ist ein besonderes Erlebnis. - URh

Da und dort steht ein Bade- oder Fischerhäuschen, in den Dörfern und Städtchen flaniert Gross und Klein an den Uferpromenaden.

Langweilig wird es nie bis ins mittelalterliche Stein am Rhein. Viele Passagiere legen hier einen Zwischenhalt ein, um die Altstadt mit den kunstvoll bemalten Hausfassaden und den charakteristischen Fachwerkbauten zu besichtigen.

Die Rheinbrücke verbindet dieses historische Städtchen mit dem Bahnhof im Ortsteil «Vor der Brugg». Auf dem Hügelzug hinter der Altstadt thront trutzig und mächtig die Burg Hohenklingen. Sie lockt mit herrlicher Aussicht über die Region.

Den Kopf einziehen

Gleich nach Stein am Rhein zeigt sich das Gewässer dann von einer neuen Seite: Natur pur ist angesagt.

Der Fluss mäandert durch die ruhige Landschaft, viel Wald und ein paar wenige historische Bauten. Bis Diessenhofen ist der Weg das Ziel.

Der Kapitän der «MS Arenenberg» steuert das Schiff sicher durch die Untiefen, und bald zeigt sich die Holzbrücke von Diessenhofen. Sie ist über 150 Jahre alt und verbindet die Schweiz mit dem deutschen Ufer.

Die Brückendurchfahrt ist absolut spektakulär. Die Brücke ist so niedrig, dass man bei der Durchfahrt – die Schiffe senken hier die Bugmasten, das Dach der Führerstandkabine und das Sonnensegel ab – unwillkürlich den Kopf einzieht.

Bei Hochwasser gibt es allerdings hier kein Durchkommen, wer dann trotzdem auf dem Wasserweg nach Schaffhausen will, muss auf ein Schiff ennet der Brücke umsteigen. Jetzt aber passieren wir problemlos die schmale Fahrrinne unter der Brücke.

Mörder und Salzfresser

Auf dem Flussabschnitt zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen gilt es, zahlreiche Untiefen zu umschiffen. Die markantesten Stellen auf der rund 19 Kilometer langen Hochrheinstrecke haben sogar Namen.

Sie heissen Mörder, Wucherstein, Fahrkopf, Salzfresser und Apfelfresser und erinnern an tragische Unfälle: Am Mörder, einem grossen Felsblock am linken Ufer gegenüber von Hemishofen, kenterte am 13. August 1813 das Schiff einer Hochzeitsgesellschaft.

Elf Kinder und Erwachsene ertranken. Und am Salzfresser bei der Bibermühle sollen mehrere Salzfrachter zerstört worden sein.

Bald erreichen wir unser Ziel Schaffhausen. Der Munot, die wunderschöne, beschauliche Altstadt mit ihren unzähligen Erkern, die vielen Restaurants: Die Stadt ist gemütlich und lädt zum Bummel.

Und wer weiss, vielleicht reicht es sogar noch für einen Abstecher zum Rheinfall mit seinen stiebenden und tosenden Wassern.

Artikel verfasst von Walo Mühlheim / Tourismus Lifestyle Verlag

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