Warum das Aostatal als das Rom der Alpen gilt
Obwohl es die kleinste Region Italiens ist, hat das Aostatal viel zu bieten, sowohl kulturelle Schätze als auch atemberaubende Landschaften.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Aostatal eignet sich wunderbar für Wintersport, Wanderungen wie auch Bike-Touren.
- Es gibt Bauwerke aus der Römerzeit, der Romanik, dem Mittelalter und der Renaissance.
- Die Region bietet zahlreiche lokale Weinsorten und eine einzigartige Kulinarik.
- In Bard an der Aostaschlucht steht eine sagenhafte Festung aus dem 19. Jahrhundert.
Imposante Bergketten, eine reiche Flora und Fauna, pittoreske Schlösser – das Aostatal hat einen Charme, den man nicht so schnell wieder vergisst. Die autonome Region in Nordwestitalien grenzt nördlich an den Schweizer Kanton Wallis, westlich an Frankreich und südlich sowie östlich an die italienische Region Piemont.
Die Region war seit jeher von strategischer Bedeutung, so diente sie als Durchgangsroute zwischen den drei Ländern.
Diverse Dialekte
Umgeben vom Matterhorn, Mont Blanc, Monte Rosa und Gran Paradiso, vereint die alpine Landschaft italienische Kultur mit französischen Einflüssen. Das Aostatal ist die einzige Provinz Italiens mit zwei Amtssprachen, Italienisch und Französisch.
Dazu kommen, obwohl es auch die kleinste Region des Landes ist, zahlreiche Dialekte. Besonders weit verbreitet ist die frankoprovenzalische Sprache, genannt «patois», die ein Grossteil der Bevölkerung beherrscht.
Ebenfalls zahlreich sind die Möglichkeiten, die das Aostatal für seine Besucher bereithält: Die atemberaubende Berglandschaft mit majestätischen Gipfeln, tiefen Tälern, Gletschern und Seen lockt im Winter Skifahrerinnen und Snowboarder und in den wärmeren Jahreszeiten Wanderer, Velofahrerinnen und Mountainbiker an.
Eine sagenhafte Festung
Bei einer Erkundungstour auf Rädern durch Saint-Pierre, Villeneuve und Aymavilles können zahlreiche mittelalterliche Burgen entdeckt werden – die Alpen dienen wunderbar als Kulisse – sowie üppige Weinberge.
Im Aostatal gibt es viele exquisite lokale Weinsorten, aber auch eine ausgezeichnete Kulinarik mit traditionellen Spezialitäten wie zum Beispiel Polenta, Fontina-Käse und Jambon de Bosses, einer luftgetrockneten Schinkensorte.
Allemal einen Besuch wert ist die 120-Seelen-Gemeinde Bard an der Aostaschlucht. Denn dort erhebt sich eine sagenhafte Festung aus 19. Jahrhundert. Hinter der Architektur des «Forte di Bard» stecken militärische Überlegungen:
An vorderster Front bilden ihre wuchtigen Mauern ein «W», was dazu diente, Feinde abzuwehren. Erst im Jahr 1975 wurde die Festung demilitarisiert. Heute beherbergt der Koloss verschiedene Museen.
Auf den Spuren der Römer
Im Aostatal findet man auch Bauwerke aus der Römerzeit, insbesondere in der Hauptstadt Aosta. Diese wurde im Jahr 25 v. Chr. von den Römern gegründet und trug ursprünglich den Namen «Augusta Praetoria Salassorum». In der Stadt kann man heute die eindrücklichen Ruinen eines Theaters aus dem 1. Jahrhundert oder die «Porta Praetoria», den östlichen Stadteingang, besichtigen.
Eine der faszinierenden Kirchen der Stadt ist die «Collegiata di Sant’Orso», die einem regionalen Schutzpatron gewidmet ist. Im 11. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut, wurde sie im Laufe der Jahrhunderte mehrfach renoviert.
Im Innern kann man die Überbleibsel von Fresken aus den Jahren 1025 bis 1030 sehen. Auch die Handwerksmesse in Aosta ist dem Heiligen Orso gewidmet, sie findet jeweils Ende Januar statt – seit über 1000 Jahren.
***
Artikel von Ilir Pinto / Tourismus Lifestyle Verlag