«Bei uns ist der Wisent willkommen»

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Thal,

Der Wisent wurde im Mittelalter in der Schweiz ausgerottet. Der Verein «Wisent Thal» will die Tiere in Welschenrohr SO wieder ansiedeln. Die Gemeinde ist entzückt.

Wisente sollen in die Schweiz zurückkehren.
Wisente sollen in die Schweiz zurückkehren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wisente sollen wieder in Welschenrohr SO angesiedelt werden.
  • Der Gemeinderat ist dem Projekt gegenüber positiv gestimmt.
  • Gemeinderätin Anna Béguelin findet es «blauäugig».

Wisente sind Ur-Bisons, die seit Hunderten von Jahren in der Schweiz ausgerottet sind. Der Verein «Wisent Thal» will die Tiere im Jura nun wieder ansiedeln (Nau berichtete). Genauer gesagt in Welschenrohr SO. 15 bis 20 Tiere sollen zuerst zwei Jahren in einem Gehege leben, um herauszufinden, ob ihre Auswilderung überhaupt möglich ist. Die Hoffnung: Die Tiere sollen Touristen anlocken.

Gemeinderat begeistert, Landwirte gespalten

Der Gemeinderat findet das Projekt gut. Gemeindepräsident Stefan Schneider sagt zur «Solothurner Zeitung»: «Bei uns ist der Wisent willkommen. Das Projekt ist ein Meilenstein für die Region.» Er sehe für die Anfangsphase, in welcher die Tiere in einem eingezäunten Gehege gehalten werden, kein Problem. «Zudem kostet es den Steuerzahler keinen Rappen.»

Trotz allen positiven Aspekten: Nicht alle sind vom Projekt begeistert. Gemeinderätin Anna Béguelin fürchtet negative Konsequenzen für die Landwirte. «Kurbelt das Projekt wirklich den Tourismus in der Region an? Was geschieht mit den Wanderwegen, die durch das Gebiet führen? Woher nehmen die Tiere ihr Wasser? Ich finde das Projekt sehr blauäugig.» Die Tiere hätten heute einfach keinen Platz mehr.

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