Belohnung statt Strafe: So arbeiten gute Hundetrainer
«Sitz!», «Platz!», «Bei Fuss!» – das sind nur einige der Hunde-Kommandos aus dem Repertoire von Hundetrainern. Worauf ist bei der Trainersuche zu achten?
Das Wichtigste in Kürze
- Hundehalter gehen mit ihren Tieren zur Erziehung oft in eine Hundeschule.
- Dabei sollte man auf Kriterien wie Ausbildung und Erziehungsmethoden achten.
- Gute Trainer integrieren Spieleinheiten, Leckerli und Schnüffelpausen.
Hundetrainer gibt es viele. Denn auch der Bedarf ist da, immerhin haben sich in den Corona-Jahren deutlich mehr Menschen einen Hund angeschafft.
Wer dem neuen Hausgenossen Manieren beibringen will, setzt oft auf einen Trainer. Bei der Auswahl sollten Hundehalter aber genau hinschauen.
Hundehalter sollten zumindest verifizieren können, dass jemand eine vernünftige Ausbildung gemacht hat, sagt Sarah Ross, Heimtierexpertin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten.
Lob statt Bestrafung
Bei der Suche rät sie dazu, sich die Onlineseiten der Trainer genau anzusehen: Welchen Erziehungsansatz haben sie, wie arbeiten sie und wie wurden sie ausgebildet?
Tipps für gute Trainer haben oft auch Bekannte aus dem örtlichen Umfeld: «Fragen Sie andere Hundebesitzer, die schon ein Training gemacht haben», rät Ross.
Gute Trainer arbeiten mit positiver Verstärkung, keinesfalls mit Strafen, stellt die Expertin klar. Das heisst: Gewünschtes Verhalten wird belohnt mit Leckerli, Lob oder Streicheleinheit.
«Ein Leinenrucken ist für einen Hund schon eine Bestrafung», sagt Ross. Tabu ist laut der Tierrechtsorganisation Peta etwa auch ein gewaltsames Hinunterdrücken des Hundes.
So etwas stresse das Tier und mache es ängstlich oder sogar aggressiv.
Tauchen folgende Hilfsmittel auf, sollten bei Hundehaltern die Alarmglocken schrillen: Zughalsbänder ohne Stopp sowie Stachel-, Elektro- oder Sprühhalsbänder. Sie schmerzen, können verletzen und sind zum Teil sogar verboten.
Nach Angaben von Peta ist ein guter Trainer auch daran zu erkennen, dass er keine Erfolgsversprechen vor dem persönlichen Kennenlernen macht.
Immer mal Pause machen beim Lernen
Hundetrainer bieten oft sowohl Gruppen- als auch Einzeltraining an. «Eine Gruppe ist gut bei jungen Hunden oder wenn die Grundkommandos gelernt werden sollen», sagt Sarah Ross.
«Einzelarbeit ist sinnvoll bei speziellen Problemen oder wenn man als Hundehalter sehr unsicher ist.» Wichtig sei, dass Trainer alles Schritt für Schritt erklärten und begründeten.
Zudem sollten nach Absprache alle Familienmitglieder willkommen sein. «Auch für die Kinder ist wichtig zu wissen, auf welche Kommandos der Hund reagiert», meint Ross.
Zu guter Letzt sollte ein Training auch nie stundenlange harte Arbeit sein. Zwischendurch bauen erfahrene Trainer immer auch mal eine Pause zum Herumschnüffeln und Spielen für die Hunde ein.