Border Collies forsten die verwüsteten Wälder wieder auf

Muhammed Keskin
Muhammed Keskin

Chile,

Die tragischen Waldbrände in Chile haben die Heimat für viele Lebewesen vernichtet. Drei tierische Helden streifen nun durch die kaputten Wälder und bepflanzen sie.

Dieser Border Collie arbeitet als «Gärtner» in den Wäldern Chiles.
Dieser Border Collie arbeitet als «Gärtner» in den Wäldern Chiles. - Pewos (Facebook)

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Jahr haben schwere Waldbrände in Chile die Heimat für viele Lebewesen zerstört.
  • Nun streifen drei Border Collies durch die verwüsteten Wälder und helfen bei der Wiederaufforstung.

Mit einem Rucksack voller Pflanzen brechen die drei Border Collies auf, um einen zerstörten Wald zu regenerieren. Denn im Januar dieses Jahres haben Brandstifter in Chile eine Waldfläche, so gross wie der Kanton Wallis, zerstört. Die Feuergewalt kostete elf Menschen das Leben, unzählige Tiere überlebten nicht. Aus dem Grün schälte ein ungesundes Braun heraus.

Die zerstörte Waldfläche soll nun aufgeforstet werden, damit wieder junge Pflanzen spriessen und neue Lebewesen einziehen können. Dieser Job wird von drei Border Collies ausgeführt. Das «Säckli», gefüllt mit Samen, ist eine Eigenproduktion von der 32-jährigen Halterin Francisca Torres von der Organisation PEWOS. Von ihr stammt die Idee, den verwüsteten Wald wieder zu bepflanzen. Dafür schickt sie ihre Hunde los, diese transportieren die Samen durch den Wald, wobei dann immer mal wieder ein Samen aus dem Säckchen fällt.

Keine Unterstützung

Die Idee von Torres fand erst keinen Anklang, sie wurde mit Kritik überhäuft. «Als wir die Idee vorschlugen, hiess es, dass der Boden doch sauer wäre. Wir hörten alle Arten von Kritik, beschlossen aber trotzdem, es zu versuchen. Niemand wollte uns helfen», sagt sie im Interview mit dem Wissenschaftsmagazin «Spektrum». Nicht einmal die Behörden hätten auf die Anfragen reagiert. Deshalb nahm Torres die Aufforstung selbst in die Hand.

Gehorsam sei wichtig

Nicht alle Hunde könnten Gärtner sein. Die drei Hündinnen Das, Summer und Olivia wurden jahrelang darauf trainiert, die Befehle exakt zu befolgen. «Der Gehorsam der Tiere ist sehr wichtig. Andere Hunde wittern ein Kaninchen oder einen Fuchs und verschwinden. Dann landen die Samen nicht dort, wo sie hingehören. Diese Tiere besitzen die Fähigkeit, deutliche weitere Strecken zu laufen als wir», so Torres.

Wiederaufbau trägt Früchte

Die Hündinnen legen jeden Tag 20 Kilometer zurück. Mittlerweile stechen Grünflächen wieder ins Auge, Insekten bestäuben wieder Blumen, Vögel und Kaninchen finden wieder eine Heimat. Torres: «Ich hoffe, dass bis Ende 2018 noch mehr Blumen und Bäume für Bienen und andere Insekten keimen und wachsen werden. Ich bin sehr glücklich.»


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