Das sind die Vor- und Nachteile einer Kastration bei Hündinnen
Die Zeit der Läufigkeit bedeutet für viele Hundebesitzer Stress. Die Gründe: Ein verändertes Verhalten, Ausfluss bei der Hündin und verliebte Rüden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die fruchtbare Zeit bei Hündinnen dauert normalerweise fünf bis sechs Tage.
- Hündinnen werden ein- bis dreimal pro Jahr läufig.
- Nur eine Kastration verhindert die Läufigkeit komplett.
Die Läufigkeit ist etwas Natürliches und gehört zu einem Hundeleben dazu. Bei einigen Hündinnen verläuft sie ganz unproblematisch, bei anderen bedeutet die Zeit für das Tier und den Besitzer Stress pur.
Läufigkeit ist die fruchtbare Phase
Als Läufigkeit wird die fruchtbare Phase im Sexualzyklus einer Hündin bezeichnet. Sie fängt mit dem Eintritt der Pubertät an und findet meist ein- bis dreimal im Jahr statt. Mit der Kastration wird der Sexualzyklus unterbunden.
Kleine Hündinnen können bereits mit sechs Monaten das erste Mal läufig werden. Bei grossen Hündinnen kann es sein, dass sie beim ersten Zyklus schon fast zwei Jahre alt sind.
Auch die Häufigkeit unterscheidet sich von Rasse zu Rasse.
Die Phase, in der die Hündin deckungsbereit ist, dauert meist rund fünf Tage. Die Blutung und damit die Zeit, in der eine Hündin für unkastrierte Rüden besonders interessant ist, kann gesamthaft bis zu drei Wochen dauern.
Blutflecken und liebestolle Rüden
Es kann während der Läufigkeit auf dem Fussboden, Sofa und Hundebett zu unschönen Blutflecken kommen.
Durch die in dieser Zeit ausgeschütteten Hormone wird auch das Verhalten der Hündin beeinflusst.
Unkastrierte Rüden wollen in dieser Zeit unbedingt zur Hündin gelangen und lassen sich einiges dafür einfallen. Die Hündinnen sind in der deckungsbereiten Zeit besonders interessiert an den Rüden.
Deshalb sollten Sie eine läufige Hündin auf Spaziergängen niemals von der Leine lassen, wollen Sie Nachwuchs verhindern.
Die unliebsamen Blutflecken in der Wohnung können mit einer Läufigkeitshose stark minimiert werden. Es ist jedoch kein Keuschheitsgürtel. Es kann trotzdem zum Akt und damit zu einer Trächtigkeit kommen.
Diese können Sie bei Ihrer Hündin nur durch eine Kastration endgültig verhindern.
Vor- und Nachteile einer Kastration
Wird die Hündin kastriert, entfällt die Läufigkeit. Sie wird ruhiger und es kommt zu keiner Blutung mehr. Sie können sich so auch den Stress sparen, dass liebestolle Rüden Ihrer Hündin nachstellen.
Wird die Hündin vor der zweiten Läufigkeit kastriert, hat sie ein stark gesenktes Risiko an Gesäugetumoren zu erkranken. Tumore an Gebärmutter, Scheide und Eierstöcken kommen nicht mehr vor.
Allerdings erkranken kastrierte Hündinnen mehr als fünf mal häufiger an Tumoren des Herzens.
Nachteilig ist auch, dass kastrierte Hunde eher zu Übergewicht neigen und sich bei Hündinnen im Alter häufiger eine Inkontinenz entwickelt. Bei einzelnen Rassen kann es zudem zu einer Veränderung in der Fellstruktur kommen.
Davon sind besonders Cocker Spaniel sowie Irish Setter betroffen. Es kommt schneller zu Verfilzungen. Das bedeutet, dass mehr Zeit für die Fellpflege aufgewendet werden muss.