Souverän mit Territorialverhalten beim Hund umgehen
Das heimische Territorium ist vielen Hunden heilig. Doch was, wenn das starke Schutzbedürfnis fürs Revier in aggressives Verhalten umschlägt?
Das Wichtigste in Kürze
- Das Territorialverhalten ist bei Hunden - mal mehr, mal weniger -, instinktiv veranlagt.
- Auch frühe Sozialisation und Erziehung, Regeln und Grenzen spielen eine Rolle.
- Besitzer sollten bewusst die Verantwortung übernehmen.
Hunde sind von Natur aus territoriale Tiere. Ihr Instinkt, ihr Zuhause zu schützen, stammt aus einer Zeit, in der wilde Vorfahren ihr Territorium gegenüber Gefahren beschützen mussten. Manche Rassen zeigen dieses Verhalten allerdings mehr als andere. Sie wurden dafür gezüchtet, ihr Zuhause – und damit das ihrer Besitzer -, zu verteidigen.
Dieser Urinstinkt kann sich in verschiedenen Formen äussern – von leisem Knurren bis hin zu offensiver Aggression. Lautes Bellen ist das eine und kann anstrengend, auch furchteinflössend sein. Richtig problematisch wird es, wenn der Hund Besucher oder Fremde angeht oder gar droht, zu verletzen.
Mögliche Gründe für aggressives Territorialverhalten
Aggressives Territorialverhalten kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Das kann mit Unsicherheit zusammenhängen oder mit Angst. Vielleicht hat die Fellschnauze auch schon traumatische Erfahrungen in dem Kontext gemacht. Oder kann es damit zusammenhängen, dass er nicht richtig sozialisiert ist?
Hundebesitzer tun gut daran, den Ursachen auf den Grund zu gehen. So lässt sich viel besser auf das aggressive Verhalten reagieren und eingehen.
Wie können Hundebesitzer reagieren?
Gerade, wenn ein Hund noch klein ist, sollte man auf eine frühe Sozialisation achten. In der Welpenzeit lassen sich so Ängste und Unsicherheiten vermeiden oder minimieren. Das verringert auch das Risiko für späteres aggressives Verhalten.
Doch nicht immer nimmt man einen Hund als Welpen zu sich. Vielleicht kommt der Vierbeiner aus dem Tierheim und hat schon eine Geschichte. Hier ist ein sensibler Umgang gefragt.
Im Prinzip geht es vor allem darum, dass der Hund bei seinem Territorialverhalten lernt, die Verantwortung an seinen Besitzer abzugeben.
Hunde müssen lernen, Verantwortung abzugeben
Dabei kann gezieltes Training helfen, das auf positiver Verstärkung basiert. So kann man dem Hund beibringen, dass Besucher oder andere Tiere keine Bedrohung darstellen. Belohnungen für ruhiges Verhalten verstärken positive Assoziationen.
Klare Regeln und Grenzen sind ebenfalls wichtig. Und ausgelastet sollte der tierische Mitbewohner sein, genügend Bewegung und mentale Stimulation bekommen.
Wie ist es denn sonst bei Ihnen zu Hause? Ist da viel los? Lärmquellen oder ein ständiges Tohuwabohu, das Ihre Fellnase möglicherweise beeinträchtigt? Auch das sollten Sie im Blick haben.
Strahlt das Zuhause Ruhe und Geborgenheit aus, kann es dazu beitragen, dass das auf den Hund übergeht. Auch eine wohlüberlegte Einrichtung und ein strukturierter Tagesablauf können Sicherheit vermitteln.
Bei hartnäckigem aggressivem Verhalten sollte man einen professionellen Hundetrainer oder Verhaltensspezialisten zurate ziehen. Mit ihrer Ausbildung und ihrem Erfahrungsschatz können sie individuelle Lösungen und Trainingspläne für entwickeln.