Stadt Zürich

Tauben-Plage in Zürich: Wildhüter überlassen das Problem dem Volk

Patricia Shams
Patricia Shams

Zürich,

Es gibt immer mehr Tauben und damit immer mehr Schäden. Obwohl sie seit 2017 zum Abschuss freigegeben sind, wird die Lösung des Problems dem Volk überlassen.

verboten zürich tauben
Tauben verursachen Schäden an Gebäuden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tauben verwüsten mit ihrem Kot Hausfassaden und gefährden Mensch und Tier.
  • Trotzdem greifen die Wildhüter im Kanton Zürich nicht ein.
  • Melden Einwohner Probleme, rückt die Schädlingsbekämpfungs-Firma aus.

Seit 2017 dürfen sich die Gemeinden einer lokalen Jagdgesellschaft oder einer «weiteren dazu geeigneten Person» die Bewilligung «zum Abschuss oder Einfangen» von Tauben erteilen.

Und trotzdem: Es gebe in letzter Zeit mehr Tauben und als Folge davon mehr Schäden, beobachtet Urs Philipp, Leiter der Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich im «Zürcher Oberländer». Die Schäden auf einem Sonnenblumenfeld beliefen sich schnell auf mehrere tausend Franken, erzählt Philipp. Dennoch zähle man die Tiere nicht, denn sie seien sehr mobil.

Tauben fliegen im Kanton Zürich.
Tauben fliegen im Kanton Zürich. - Keystone

Schädlingsbekämpfung rückt bei Tauben aus – nicht der Wildhüter

Die Stadt Wetzikon ZH überwacht den Taubenbestand ebenfalls nicht aktiv, wie Martin Müllhaupt, Fachperson Umwelt, zur Zeitung sagt. «Wenn Einwohner Probleme mit Tauben melden, wird in der Regel zuerst eine der Schädlingsbekämpfungsfirmen empfohlen, bevor auf die Dienste des Wildhüters zurückgegriffen würde», erklärt er.

«Der Kot der Tiere enthält gesundheitsschädliche Keime und verschmutzt Fassaden, die langfristig sogar geschädigt werden können.» An den Nistplätzen der Tauben würden zudem Parasiten wie Zecken und Milben leben. «Diese Schädlinge können sich in andere Stockwerke des Gebäudes ausbreiten, wenn die Tauben weg sind», sagt er.

Tauben sind für Nutztiere gefährlich

Die Vögel können auch für Nutztiere gefährlich werden. Denn der Kot könne von Tieren zum Beispiel durch Futter aufgenommen werden.

Er mahnt aber: «Wir dürfen den Tieren keinen Schaden zufügen.» Die Bevölkerung solle die Tiere nicht mehr füttern, damit der Taubenbestand nicht noch grösser werde. «Ein paar Brotsamen vom Mittagssandwich reichen bereits, um der Taubenpopulation zur Vermehrung zu verhelfen.»

Kommentare

Weiterlesen

3 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich