Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

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Deutschland,

Viele Kinder wünschen sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Haustier. Tierschützer jedoch raten von solchen Überraschungsgeschenken ab.

Tierschützer raten von einem tierischen Weihnachtsgeschenk ab.
Tierschützer raten von einem tierischen Weihnachtsgeschenk ab. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Kinder wünschen sich ein Haustier zu Weihnachten.
  • Doch wegen schwindendem Interesse und hohen Kosten raten Tierschützer davon ab.

Ein Hamster, ein Kätzchen oder sogar ein Hund: Auf den Weihnachtswunschzetteln vieler Kinder steht ein Haustier ganz oben. Eltern fällt es oft schwer, die Erwartungen zu enttäuschen, und sie geben nach. Doch die Gefahr ist gross, dass Kinder schon nach wenigen Wochen das Interesse an den neuen Gefährten verlieren oder den neuen Besitzern die Aufgabe über den Kopf wächst. Tierschützer sagen deshalb ganz klar: Ein Tier ist kein Weihnachtsgeschenk.

Ist ein Tier als Weihnachtsgeschenk überhaupt sinnvoll?

Experten raten von solchen spontanen Überraschungsgeschenken ab. «Wer einen Liebsten zu Weihnachten mit einem tierischen Geschenk überraschen will, bedenkt nicht, dass ein Tier kein Kleidungsstück oder Spielzeug ist, welches man im Zweifel auch wieder zurückgeben kann», sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund.

Die erste grosse Begeisterung verfliege oft schnell, und die Tiere landeten häufig im Tierheim – wegen spontaner Urlaubspläne oder unerwarteter Kosten und Anforderungen. «Alle Jahre wieder werden nach Weihnachten unzählige Tiere in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen abgegeben», kritisiert auch die Tierschutzorganisation Peta. Im schlimmsten Fall werden sie ausgesetzt.

Was raten Tierschützer?

Ein Tier sollte nicht spontan angeschafft werden, sondern erst wenn sich alle Familienmitglieder darüber informiert haben und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Vor allem sollte vorher geklärt werden, wer sich um das Tier kümmert. Denn ein Haustier ist nicht nur kurzzeitig Gast, sondern bleibt viele Jahre. Oft merken zum Beispiel Eltern erst zu spät, dass ein Grossteil der Versorgung – das Füttern, Säubern des Geheges oder das Gassigehen – an ihnen hängen bleibt.

Was sollte noch beachtet werden?

Neben der Nahrung verursachen auch die regelmässigen Tierarztbesuche für Impfungen und Routinekontrollen Kosten. Es sollte auch bedacht werden, dass der tierische Mitbewohner ernsthaft erkranken kann und dann behandelt werden muss. Auch kann aus dem niedlichen Kätzchen später eine Kratzekatze werden, die Möbel beschädigt – oder das Kaninchen riecht eben streng.

Ist ein Tier aus dem Tierheim ratsam?

Laut Tierschutzbund lohnt sich immer ein erster Gang ins Tierheim. Für die Auswahl eines passenden neuen Mitbewohners sollte aber viel Zeit mitgebracht werden. Hilfreich ist die Erfahrung der Tierpfleger, die ihre Schützlinge genau kennen. Jedes Jahr werden Peta zufolge rund 300'000 Tiere in den Tierheimen abgegeben oder ausgesetzt, viele von ihnen waren sogenannte Impulskäufe.

Gibt es eine Alternative?

Wer jemanden beschenken möchte, der sich einen tierischen Mitbewohner wünscht, dem empfiehlt Peta eine Tierpatenschaft. Damit werde ein gerettetes Tier auf einem Lebenshof oder im Tierheim unterstützt – und der Beschenkte erfährt regelmässig, wie es seinem Schützling geht. Patentiere im Tierheim können oft auch besucht werden.

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