Der Tierschutz steht vor grossen Herausforderungen. Doch es gibt viele positive Trends und Entwicklungen in der Schweiz und weltweit.
Tierschutz
Die Schweiz ist in Sachen Tierschutz auf dem richtigen Weg. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich einen Verzicht von Tierversuchen.
  • Der Fleischkonsum ist nicht nur in der Schweiz rückläufig.
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Das Bewusstsein für den Tierschutz ist seit der Jahrtausendwende rasant gestiegen. Laut dem Portal der Schweizer Regierung zufolge ist der Tierschutz für 90 Prozent der Bevölkerung wichtig. Dies drückt sich in verschiedenen Veränderungen im täglichen Leben der Schweizerinnen und Schweizer aus.

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Weniger Fleischkonsum, mehr Veganismus

Besonders eindrücklich ist zum Beispiel das steigende Bewusstsein für den Tierschutz bei der Nahrung. Laut einer «statista»-Zusammenfassung lag der Fleischkonsum im Jahr 1980 noch bei 64,4 Kilogramm pro Kopf. Im Jahr waren es 2022 nur noch 47,3 Kilogramm.

Zugleich stieg die Zahl derjenigen, die komplett auf Fleisch verzichten: Im 2022 bezeichneten sich 5,3 Prozent der Bevölkerung als Vegetarier, 0,7 Prozent sogar als Veganer.

Ernährung
Bei der Wahl ihrer Ernährung verzichten immer mehr Menschen auf Fleisch. - Depositphotos

Wer nicht auf Fleisch und andere Tierprodukte verzichten will, der achtet zumindest auf mehr Tierschutz bei der Erzeugung. Auch der Anteil der Bio-Produkte in den Supermärkten steigt.

Laut Branchenverband Bio Suisse lag der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt im Jahr 2023 bei 11,6 Prozent. Über die Hälfte der Bevölkerung kauft täglich oder mehrmals Bio-Produkte. Sie lässt es sich im Schnitt, 454 Franken pro Jahr kosten.

Tierschutz: Initiativen gegen Tierversuche

Ein weiterer positiver Trend beim Tierschutz ist das fortlaufende Engagement gegen Tierversuche. Diese sind in der Schweiz noch immer weit verbreitet: Im Jahr 2022 stieg die laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Zahl der Versuchstiere für Forschungszwecke auf 585'991 Tiere. Dies entsprach einem Zuwachs von zwei Prozent gegenüber 2021.

Tierschutz
Tierschützer setzen sich im Tierschutz für ein vollständiges Verbot von Tierversuchen ein. - Depositphotos

In der Schweiz gilt eigentlich das 3R-Prinzip: Replace, Reduce, Refine. Übersetzt bedeutet dies: Tierversuche durch andere Forschungsmethoden ersetzen (replace), Tierversuche allgemein verringern (reduce) und die unvermeidlichen Tierversuche verbessern (refine). Vielen Tierschützern reicht dies jedoch noch nicht. Sie setzen sich für ein vollständiges Verbot von Tierversuchen ein.

Mehr Schutz für Wildtiere

Ein weiterer erfreulicher Trend ist die menschliche Erkenntnis, dass wilden Tieren viel zu viel Lebensraum weggenommen wurde. Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen, um diese Entwicklung umzukehren: In vielen Gebieten werden Renaturierungen durchgeführt, um den ursprünglichen wilden Zustand wieder herzustellen.

Tierschutz
Mehr Grün in den Städten schafft besseren Lebensraum für Tiere. - Depositphotos

Dazu engagieren sich Menschen für mehr Grün in den Städten. Davon profitieren alle: Die zubetonierten Städte werden lebenswerter und im Sommer durch schattige Bäume kühler.

Begrünte Flächen laden zur Erholung ein und üben eine positive Wirkung auf die Psyche aus. Und wilde Tiere finden wieder mehr Rückzugsorte, an denen sie sich vermehren und im Winter zurückziehen können.

Die Herausforderungen des Tierschutzes

Trotz vieler erfreulicher Entwicklungen steht der Tierschutz weiterhin vor grossen Herausforderungen. So wächst der Hunger auf Fleisch in vielen anderen Ländern, wo die Tiere unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden.

Für die Tierzucht und andere Formen der Lebensmittelproduktion für den Menschen werden ausserdem nach wie vor Urwälder gerodet. Dadurch geht wiederum Lebensraum für Wildtiere verloren und das Artensterben scheint ungebremst weiterzugehen.

Wildtiere
Durch die Rodung von Wäldern geht der Lebensraum für Wildtiere verloren. - Depositphotos

Doch auch in der Schweiz gibt es diverse Herausforderungen. Dazu muss nicht einmal auf die Landwirtschaft und die Nutztierhaltung geblickt werden.

Vor allem die sozialen Medien befeuern nach wie vor Trends zur Vermenschlichung von Haustieren, unter denen diese leiden. Viele Menschen schaffen sich ein Haustier an, obwohl ihnen Zeit und finanzielle Mittel fehlen. Hier muss also noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.

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