Möchten Sie sich ganz dem Tierschutz widmen? Dann kommen verschiedene Studiengänge infrage – sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.
Tierschutz
Wer sich für Tiere einsetzt und im Tierschutz tätig ist, kann das auch studieren. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Einen echten Studiengang Tierschutz gibt es in der Schweiz nicht.
  • Die beste Alternative ist jedoch ein Studium der Veterinärmedizin.
  • Aber auch im Ausland gibt es mögliche Studiengänge.
Ad

Schweizerinnen und Schweizer engagieren sich gerne für einen guten Zweck. Insgesamt 41 Prozent der erwachsenen Bevölkerung leistet laut «Statista» eine Form von Freiwilligenarbeit.

Beim Tierschutz hält sich das Engagement dagegen in Grenzen: Lediglich 3,1 Prozent der Bevölkerung leisten laut der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) in diesem Bereich Freiwilligenarbeit. Dazu kommen 0,5 Prozent Ehrenamtliche.

Leisten Sie gemeinnützige Tierschutzarbeit?

Schwere Vereinbarkeit von Freiwilligenarbeit und Beruf

Dass den Schweizerinnen und Schweizern das Tierwohl nicht am Herzen liegt, kann jedoch nicht behauptet werden. Denn: 15,2 Prozent der Bevölkerung sind Mitglied in einer Tierschutz- oder Umweltschutzorganisation.

Tierschutz
Oft wird das Hobby direkt zum Beruf. - Depositphotos

Allerdings fehlt häufig die Zeit für ein aktiveres Engagement, zum Beispiel in Tierheimen. Tagsüber, wenn die Tiere Zuwendung und Pflege benötigen, sind die meisten Menschen am Arbeitsplatz, beim Studium oder anderweitig verpflichtet.

Wenn Sie sich aktiv für Tiere einsetzen möchten, bleibt daher oft die Option, das Hobby zum Beruf zu machen. Es gibt zahlreiche Berufe, bei denen Sie mit Tieren zu tun haben. Allerdings gibt es nur wenige Studiengänge, die sich vollumfänglich dem Tierschutz widmen.

Das direkte Tierschutz-Studium

Verschiedene Universitäten in ganz Europa bieten den Studiengang Animal Welfare als Unterteil der veterinärmedizinischen Wissenschaften an.

In der Schweiz hat die Universität Bern die erste Tierschutz-Professur für Forschung und Lehre zum Schutz des Wohlergehens und zur artgerechten Haltung von Nutz-, Labor- und Heimtieren eingerichtet.

Tierschutz
Tierschutz: Veterinärmedizin im Studium. - Depositphotos

Die Abteilung Tierschutz unterstützt das Department of Clinical Research and Veterinary Public Health (DCR-VPH) der Vetsuisse-Fakultät Bern. Zu den Schwerpunkten gehören die artgerechte Haltung von Geflügel und Kaninchen, die Umsetzung der 3R und Haushunde.

Der Weg dorthin führt über das Studium der Veterinärmedizin. Studierende können verschiedene Kurse im Bereich Tierschutz und Tierwohl belegen. Eine andere Option ist ein Biologie-Studium. Auch diesen Studierenden stehen die Kurse offen.

Tierschutz im Ausland studieren

Im Ausland gibt es weitere Möglichkeiten, sich intensiv mit dem Tierschutz zu beschäftigen. In der österreichischen Hauptstadt Wien bietet die veterinärmedizinische Universität den Bereich Tierschutzwissenschaften und Tierhaltung an.

Genau wie in Bern gilt jedoch auch hier: Erst nach dem Studium der Veterinärwissenschaften kann darauf aufbauend ein spezielles Masterstudium erfolgen. Angeboten werden unter anderem ein Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement und ein Master mit dem Schwerpunkt Mensch-Tier-Beziehung.

Ausland
Im Ausland werden zum Teil sehr gute Tierschutzkurse angeboten. - Depositphotos

Ein reines Studium zum Tierschutz bietet das College of Animal Welfare in Grossbritannien mit über zehn Niederlassungen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein akademisches Studium mit Bachelor- oder Masterabschluss. Die Ausbildungen sind eher mit hiesigen Fachschulen zu vergleichen. Wie in Grossbritannien üblich, werden dazu üppige Studiengebühren fällig.

Weitere Möglichkeiten des Engagements

Ganz allgemein ist das Studium der Veterinärmedizin natürlich ein guter Weg für alle, die sich dem Tierschutz widmen wollen. Als Tierärztin oder Tierarzt sind Sie allgemein in der Lage, vielen Tieren zu helfen. Viele Tierschutzorganisationen benötigen vollberufliches Personal.

Allerdings ist es auch nicht immer leicht, in der Tiermedizin zu arbeiten: Sie werden oft mit Tierleid konfrontiert und müssen schwere Entscheidungen treffen. Dazu kommen lange Arbeitszeiten, wo Sie auch nachts und am Wochenende auf Abruf bereit sein müssen.

Tierschutz
Wer mit Tieren arbeiten will, muss auch bereit sein, Tierleid zu sehen. - Depositphotos

Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten, sich für den Tierschutz zu engagieren: Einer allgemeinen Ausbildung in der Ernährungsberatung können Sie eine Spezialisierung auf vegane und vegetarische Ernährung folgen lassen.

Nach einem Jurastudium können Sie sich als Anwalt oder Anwältin für Tiere und Tierschutzorganisationen einsetzen. Und ein Biologie-Studium kann zu einer Vollzeitarbeit in Naturschutzprojekten führen. So tragen Sie zu grösserer Biodiversität bei und verschaffen wilden Tieren wieder mehr Lebensraum.

Mehr zum Thema:

Universität BernBiodiversitätTierschutz