Wie du unerwünschte Hundebegegnungen meisterst

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Bern,

Unerwünschte Hundebegegnungen können schnell stressig werden, aber mit den richtigen Strategien lassen sich solche Situationen souverän meistern.

Zwei Hunde knurren sich an.
Hunde, die bellen, beissen nicht – stimmt meistens, aber nicht immer kann man sich darauf verlassen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Bleibe ruhig und entspannt, da dein Hund deine Anspannung spürt und darauf reagiert.
  • Versuche, direkten Kontakt zu vermeiden, indem du z. B. die Strassenseite wechselst.
  • Lenke die Aufmerksamkeit deines Hundes mit einem Spielzeug oder Leckerli auf dich.

Jeder Hundebesitzer kennt die Situation: Du gehst mit deinem Hund spazieren, und plötzlich taucht ein anderer Hund auf, der unerwünscht näherkommt und im schlimmsten Fall aggressiv ist.

Diese Begegnungen können stressig sein, sowohl für dich als auch für deinen Hund. Aber keine Sorge, es gibt Strategien, um solche Situationen sicher und souverän zu meistern.

Bleib ruhig und entspannt

Der erste und wichtigste Schritt bei unerwünschten Hundebegegnungen ist, Ruhe zu bewahren. Dein Hund spürt deine Anspannung und reagiert darauf. Atme tief durch und versuche, entspannt zu bleiben.

Reagiert dein Hund auf andere Hunde manchmal aggresiv?

Ein ruhiger und gelassener Besitzer vermittelt Sicherheit und kann die Situation oft allein dadurch entschärfen. Wenn du ruhig bleibst, wird auch dein Hund weniger gestresst sein.

Beobachte die Körpersprache des fremden Tieres

Die Körpersprache der Hunde gibt dir viele Hinweise darauf, wie die Begegnung verlaufen könnte. Ein angespanntes oder steifes Verhalten, das Zeigen der Zähne oder ein starres Fixieren können Anzeichen für Aggression sein.

Ein dominanter Hund kann durch aufgestellte Ohren, steifen Gang und direkten Blickkontakt seine Dominanz zeigen.

Zwei Hunde spielen auf dem Gras.
Manchmal deuten wir auch die Zeichen falsch, und die Hunde wollen nur spielen. - Depositphotos

Wenn du solche Signale bei deinem oder dem fremden Hund bemerkst, solltest du vorsichtig sein und versuchen, die Tiere auf Abstand zu halten. Ein entspannter Hund zeigt lockere Bewegungen, wedelt mit dem Schwanz und hat eine entspannte Körperhaltung.

Es ist auch wichtig, dass du die Körpersprache deines eigenen Hundes verstehst und darauf zu reagieren weisst. Ein ängstlicher Hund kann durch eingezogenen Schwanz, angelegte Ohren und geduckte Körperhaltung signalisieren, dass er sich unwohl fühlt.

Ablenkung in Form von Leckerli und Co

Eine effektive Methode, um unerwünschte Begegnungen zu vermeiden, ist Ablenkung. Wenn du einen fremden Hund siehst, der auf euch zukommt, lenke die Aufmerksamkeit deines eigenen Tieres auf dich. Das kann durch ein Lieblingsspielzeug, ein Leckerli oder ein bekanntes Kommando geschehen.

Pommersche Hunde bekommen Leckerli im Freien.
Manchmal kann ein kleiner Cheat-Snack auch als Ablenkung erlaubt sein. - Depositphotos

So verhinderst du, dass dein Hund sich auf den anderen Hund fixiert und möglicherweise aggressives Verhalten an den Tag legt. Belohne deinen Hund für seine Aufmerksamkeit und geh mit ihm in eine andere Richtung.

Abstand halten

Abstand ist oft der beste Freund, wenn es darum geht, eine unerwünschte Hundebegegnung zu vermeiden. Wechsel also die Strassenseite, sobald du Gefahr am Horizont erkennst, oder gehe in eine andere Richtung.

Versuche, dem direkten Kontakt auszuweichen. Notfalls stellst du dich an den Rand eines Weges und wartest mit dem Hund in «Sitz»-Position, bis der andere Hund vorbeispaziert ist.

Training und Sozialisierung

Ein gut sozialisierter und trainierter Hund wird mit unerwünschten Begegnungen besser umgehen können. Besuche Hundeschulen oder Trainingsgruppen, um deinem Hund beizubringen, wie er sich in solchen Situationen verhalten soll.

Mann und weisser Hund beim Training im FReien.
Regelmässiges Training stärkt die Bindung zu deinem Hund und hilft ihm bei der Sozialisierung. - Depositphotos

Das Training kann auch dir helfen, sicherer im Umgang mit deinem Hund zu werden. Regelmässige Übungen, Training und positive Affirmationen sind der Schlüssel, um deinem Hund beizubringen, wie er ruhig und gelassen bleibt.

Vorbereitung ist mehr als die halbe Miete

Bereite dich auf Spaziergänge vor, indem du mögliche Risiken minimierst. Gehe in Gebiete, die weniger frequentiert sind, und wähle Zeiten, zu denen weniger Hunde unterwegs sind.

Habe immer Leckerlis oder ein Lieblingsspielzeug dabei, um die Aufmerksamkeit deines Hundes im Notfall schnell auf dich zu lenken. Ein gut vorbereitetes Frauchen oder Herrchen kann viele Konflikte im Keim ersticken.

Ruhe bewahren und handeln

Wenn es doch zu einer unerwünschten Begegnung kommt, bleibe ruhig und handle bestimmt. Rufe deinen Hund zu dir und halte ihn an der Leine. Versuche, den fremden Hund ebenfalls zu beruhigen, falls notwendig. Wenn sich die Situation nicht entschärfen lässt, entferne dich so schnell wie möglich, ohne dabei hektisch zu wirken.

Weisser Labrador bekommt ein Leckerli.
Belohne deinen Hund, wenn er Forschritte macht. - Depositphotos

Analysiere nach der Begegnung, was gut und was schlecht gelaufen ist. Überlege, wie du in Zukunft solche Situationen besser meistern kannst. Ein Gespräch mit einem Hundetrainer kann ebenfalls hilfreich sein, um professionelle Tipps und Unterstützung zu erhalten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #572 (nicht angemeldet)

Die Problematik liegt meiner Meinung nach wirklich SEHR oft beim Besitzer. Viele setzen sich weder mit Erziehung noch mit der Rasse noch mit dem Tier selbst auseinander. Ich habe einen Pitbull, hab mich von Anfang an sehr bemüht einen tollen sozialen Hund daraus zu machen und es auch geschafft! Bis ein neuer Nachbar mit Schäferhund kam. Der Schäfer wurde ständig ohne Leine ausgeführt und hat meinen das 1. Mal gebissen als er 6 Monate alt war. Das 2. Mal als er 2 war und das 3. Mal als er 3 war. Seither hat meiner kein Bock mehr auf andere Hunde und rastet komplett aus wenn wir einem begegnen. Trotz unzähligen Stunden mit diversen Trainern. Jeder Trainer kam zum Schluss dass mein Hund so traumatisiert ist, dass ich einfach damit leben muss. Und alles, weil ein einziger Mann mit seinem Hund einfach "mal gemacht" hat.

Melanie15

Es gibt zu viele Hunde.

Weiterlesen

Hund frisst Blatt
2 Interaktionen
Hund
12 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern