Wie Sie das Jagdverhalten Ihrer Katze fördern

Laura Martin
Laura Martin

Bern,

Katzen sind ursprünglich Raubtiere, von Natur aus Jäger. Andererseits sind sie heute auch «häusliche Mitbewohner». Wie lässt sich da ihr Jagdinstinkt fördern?

Katze jagt im Freien.
Eine Maine Coon Katze jagt nachts im Freien. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Jagdverhalten der Katze ist genetisch bedingt.
  • Selbst wenn sie als Haustier von uns zu fressen bekommt, ihr Instinkt lässt sie jagen.
  • Das ist auch gut so, da es die Vierbeiner stimuliert, geistig und körperlich.

Unsere Samtpfoten haben viele Gesichter. Die schnurrende Mieze, die sich zutraulich an uns heran kuschelt, ist eines davon. Dieses Bild entspricht genauso ihrer Natur wie das der angespannten Katze, die sich auf der Pirsch befindet. Ihre Beute fest im Blick weckt dieses Szenario den Tiger in ihr.

Lautlos schleicht sie sich an ihr potenzielles Opfer heran, lauernd kann sie minutenlang in einer Position verharren. Bis sich ihre Geduld schlussendlich auszahlt, die Maus hervorlugt und die Katze blitzschnell zuschlägt.

Jagdinstinkt in DNA verankert

Dieser Jagdinstinkt ist tief in der Katze, in ihrer DNA verankert. Er umfasst verschiedene Phasen wie Anschleichen, Pirschen, Jagen, Fangen und Spielen mit der Beute. Bei diesen Instinkten geht es aber nicht nur um die Nahrungsbeschaffung. Die Katze holt sich dadurch auch Stimulierung, geistig und körperlich.

Kätzchen fokussiert Schmetterling.
Es muss nicht immer die Maus sein - ein vorbeifliegender Schmetterling kann den Jagdinstinkt ebenfalls wecken. - Depositphotos

Auf der Seite der Katzenbesitzer ist ein entsprechendes Verständnis für das Urverhalten wichtig. Und, noch besser, dass man eben dieses auch fördert. Denn das tut der Samtpfoten einfach gut.

Spielzeug als Beuteersatz

Am besten lassen Sie mal einen aufmerksamen Blick durchs Haus schweifen. Da entdecken Sie mit Sicherheit den ein oder anderen Gegenstand, der als Katzenspielzeug herhalten könnte. Heisst: Er simuliert Beute und bietet damit eine hervorragende Möglichkeit, das Jagdverhalten zu kitzeln.

Interaktive Spielzeuge, die sich bewegen oder Geräusche machen, beispielsweise, sind dafür gut geeignet. Federangeln oder Bälle können besonders wirksam – und unterhaltsam sein.

(Futter-)Verstecke und Jagdumgebungen

Ja, es ist bequem, das Futter einfach in den Napf zu geben. Aber machen Sie aus Ihrem Kätzchen ab und zu den Stubentiger: Verstecken Sie Futterportionen, kleine Spielzeuge oder Leckerlis an verschiedenen Orten, sodass Ihr Liebling aktiv danach suchen muss.

Katze auf Lauer
Eine Katze liegt auf der Lauer. - Depositphotos

Das regt zum einen die Sinne an. Dann ausserdem ermöglicht solch ein Spielchen auch eine langsamere Nahrungsaufnahme – das tut der Gesundheit gut.

Outdoor-Erfahrungen und Katzengärten

Klar ist, dass sich im Freien die Jagdinstinkte am besten ausleben lassen. Das ist schlicht die natürliche Umgebung der Katze, auch wenn sie dort selbst mit Gefahren konfrontiert ist. Bestimmte Pflanzen sind giftig für sie. Dann lauert – je nachdem, wie frei sie sich bewegen darf -, ihr grösster Feind da draussen: das Auto.

Manch einer richtet die eigene Grünfläche als Katzengarten aus: Die Umgebung ist eingezäunt oder anderweitig gesichert, sodass die Mieze zwar raus, aber nicht ausbüchsen kann. Mit Outdoorkratzbäumen, kleinen Verstecken und Aussichtsplätzen lässt sich dieser spannend gestalten – und das Jagdverhalten fördern. Da reicht es manchmal schon, wenn nur ein Insekt vorbeifliegt …

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User #9930 (nicht angemeldet)

Ja ja und jährlich morden die Büsis Tausende von Vögeln und Echsen, Blindschleichen etc etc !!! In der Schweiz sind viele für das ÖkoSystem wichtige Tierarten vom aussterben bedroht ! Wieviele Tierschützer haben FreigängerKatzen !!?

User #5360 (nicht angemeldet)

Auf Seiten wie tutti.ch findet man regelmässig kostenlose Futtertiere. Mit Mäusen, Fischen und Eidechsen kann man anfangen, um den Tiger im Stubenkätzchen zu wecken. Hamster, Ratten und bei grösseren Katzen auch Kaninchen sorgen für Abwechslung, bei der Jagd und auf dem Speiseplan. Man sollte wegen der Verschmutzung nur entweder ein Gehege im Garten oder einen eigenen Kill-Room in der Wohnung einrichten. Vorsicht: Bei Frettchen besteht die Gefahr, dass die Katze das Vieh nicht als Futtertier, sondern als Gefährte ansieht und man es selbst erledigen muss.

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