Gibt es Freundschaft unter Katzen?
Katzen sind bekannt für ihre Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Können sie trotzdem so etwas wie Freundschaften eingehen? Und – wie zeigt sich das?
Das Wichtigste in Kürze
- Katzen können durchaus soziale Bindungen eingehen.
- Interaktionen wie gemeinsames Spielen oder Schlafen sind Hinweise auf Zuneigung.
- Die Fähigkeit zu Freundschaft variiert individuell.
Katzen gelten gemeinhin als Einzelgänger. Oft sieht man sie alleine in der Gegend herumstreunen.
Katzenfreundschaften: Von Artgenossen über Frettchen bis Hundewelpen
Doch sowohl in freier Wildbahn als auch in häuslicher Umgebung können sie enge Beziehungen entwickeln. Zu Artgenossen, aber auch zu anderen Tieren. Ähnlich wie beim Menschen kommt es dabei auch darauf an, ob die Katze geselliger oder eigenbrötlerisch ist.
Im vergangenen Jahr etwa machte eine erstaunliche Geschichte im Netz die Runde: Es ging um die tierische Freundschaft zwischen einer Katze und einem Frettchen. In Videos war zu sehen, wie das Frettchen den Stubentiger zum Hinterherjagen animierte.
«Meine Katze Comet hasst andere Katzen total.» So kommentierte graciep11, offenbar Halter der Samtpfote, auf der US-amerikanischen Social-Media-Plattform Reddit das Geschehen. «Aber sie liebt es, wenn ich sie mit dem Frettchen meiner Schwester spielen lasse.»
Die zwei wurden offenbar frühzeitig aneinander gewöhnt – eine gute Voraussetzung für tierische Freundschaften. Denn solche sozialen Bindungen unter Tieren fussen auf verschiedenen Faktoren. Alter, Geschlecht und die Dauer der gemeinsamen Zeit spielen dabei eine Rolle.
Gemeinhin ist es so, dass gerade Jungtiere eher offen sind für Freunde ausserhalb der eigenen Art. Das hat auch einen «kommunikativen» (Hinter-)Grund: Wachsen Kätzchen und Welpe gemeinsam auf, verstehen sie dadurch auch eher die jeweilige Körpersprache des andere. Daraus kann sich dann durchaus eine Freundschaft entwickeln – über Jahre hinweg.
Was Freundschaft bei Katzen bewirkt
Generell sind Katzenfreundschaften nicht nur niedlich anzusehen. Sie können auch positive Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden haben. Die emotionale Unterstützung von Artgenossen – oder anderen Tieren -, kann beispielsweise Stress reduzieren. Das bedeutet natürlich einen Pluspunkt in Sachen Lebensqualität.
Ein aufmerksames Auge auf die Interaktionen Ihres Stubentigers kann Ihnen Einblick in seine feinen, aber bedeutsamen Verbindungen geben.
Anzeichen von Katzenfreundschaften
Haben Sie schon einmal beobachtet, wie sich Katzen gegenseitig putzen? Das ist ein Zeichen von Zuneigung. Denn Stubentiger, die sich mögen, neigen dazu, einander zu sauberzumachen. Dieser Akt dient nicht nur der Reinigung, sondern stärkt auch die soziale Bindung.
Auch wenn die Vierbeiner ihr Fressen teilen, ist das ein Hinweis auf ein harmonisches Miteinander. Und – wie auch schon im Falle des Frettchens und der Katze berichtet: Gemeinsames Spielen und Jagen sind Aktivitäten, die auf eine enge Beziehung hindeuten.
Hier lässt sich gut beobachten, ob die Katze Gefallen daran findet. Oder ob hier Rivalität oder Feindseligkeit im Spiel ist und sie sich entsprechend kratzbürstig verhält, etwa durch Fauchen oder Buckeln.
Wenn schnurrenden Lebewesen friedlich beieinander schlafen oder eng nebeneinander liegen, zeigt das ebenfalls Vertrautheit und Zugehörigkeit. Das gilt übrigens genauso, wenn sich die Samtpfote an den Haushund in seinem Körbchen kuschelt. Oder die Nähe zum Pferd sucht – dann aber wahrscheinlich eher im Stall.