Worauf Sie beim Welpenkauf achten sollten
Welpen sind nicht nur süss, sondern auch sehr loyale Wegbegleiter. Doch der Welpenkauf sollte gut durchdacht sein. Vier Pfoten gibt Tipps, was zu beachten ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Einen Welpenkauf sollte gut überlegt sein.
- Welpen von unseriösen Züchtern sind oft viel zu jung, traumatisiert und krank.
- Es sollte unbedingt darauf bestanden werden, das Muttertier zu sehen.
Grundsätzlich sollte die Anschaffung eines Hundes gut überlegt sein und vorbereitet werden. Wer auf Onlineportalen nach einem Tier sucht, läuft Gefahr, an einen illegalen Welpenhändler zu gelangen.
Die Hunde, welche von diesen Kriminellen verkauft werden, sind oft viel zu jung, traumatisiert und krank. Häufig sterben die Welpen, kurz nachdem sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind.
Es ist sehr schwierig, einen unseriösen Verkäufer anhand einer Anzeige zu erkennen. Viele haben Erfahrung darin, sich als verantwortungsbewusste Züchter zu präsentieren.
Wie kann man also einen echten und verantwortungsbewussten Welpenverkäufer von einem skrupellosen unterscheiden?
Wer den Wunsch nach einem Hund hat, sollte immer zuerst im Tierheim schauen. Hier warten viele Welpen und Hundesenioren, Rassehunde oder Hunde mit Handicap sehnlichst auf ein liebevolles Zuhause.
Falls Sie sich danach doch für einen Hund vom Züchter interessieren und ihn bei sich aufnehmen wollen, beachten Sie folgende Punkte:
Die Übergabe sollte nur beim Anbieter zu Hause stattfinden
Es ist wichtig, dass Sie die genaue Herkunft der Welpen kennen und ihre Geburtsstätte besichtigen dürfen. Wenn sich der Anbieter stattdessen irgendwo mit Ihnen treffen oder Ihnen den Welpen nach Hause bringen möchte, hat er sehr wahrscheinlich etwas zu verheimlichen. In diesem Fall sollten Sie von dem Kauf absehen.
Keine Mutter, kein Kauf
Sehen Sie sich vor dem Kauf die Elterntiere an, insbesondere die Mutter. Für die Welpen ist der Kontakt zur Mutter und den Geschwistern wichtig. Werden sie zu früh aus der Prägephase herausgerissen, leiden sie oft ein Leben lang darunter. Darum sollten Sie unbedingt darauf bestehen, das Muttertier zu sehen.
Welchen Eindruck macht die Hündin? Ist sie gesund? Hat sie ein Gesäuge? Manchmal zeigen die Online-Verkäufer irgendeine Hündin der gleichen Rasse, während die wahre Mutter in Osteuropa in einer Welpenfabrik leidet.
Vorsicht, wenn der Verkäufer viele verschiedene Welpen anbietet
Seien Sie skeptisch, wenn ein und derselbe Verkäufer verschiedene Rassen parallel anbietet. Bei einer grossen Auswahl unterschiedlicher Rassewelpen, verschiedenen Alters, ist davon auszugehen, dass der Verkäufer als Zwischenhändler fungiert.
Seriöse Züchter fokussieren sich in der Regel auf eine Rasse. Aufgrund des grossen Zeitaufwands, den eine verantwortungsvolle und individuelle Betreuung von Mutter und Welpen bedeutet, ziehen seriöse Züchter maximal drei Würfe pro Jahr auf.
Hundebabys brauchen ihre Mama – mindestens bis zur achten Woche
Auch wenn sie noch so süss sind: Welpen sollten bei der Abgabe ein Alter von mindestens acht Wochen – besser zehn Wochen – erreicht haben. Erst dann sind sie in ihrer Entwicklung so weit, dass sie von ihren Wurfgeschwistern und von der Mutter getrennt werden können.
Tiere aus dem Ausland brauchen zudem eine Tollwutimpfung. Dann muss das Tier mindestens 12 Wochen alt sein, um in die Schweiz gebracht werden zu dürfen.
Vorsicht bei Desinteresse
Ein Anbieter, der dem erstbesten Interessenten einen der Welpen in die Hand drückt, hat kein grosses Interesse an seinen Tieren. Ein verantwortungsvoller Züchter will sichergehen, dass es seinen Welpen in ihrem neuen Zuhause gut geht.
Er wird wissen wollen, in welchem Umfeld der Welpe aufwachsen wird und auch ob Sie Erfahrung im Umgang mit Hunden haben. Dazu werden seriöse Züchter Sie ermutigen, den Hund vor der Übergabe kennenzulernen und Sie über die Bedürfnisse des Tieres aufklären.
Niemals aus Mitleid kaufen
Auch wenn es einem das Herz bricht: Kaufen Sie niemals aus Mitleid. Kriminelle Welpenhändler werden Ihnen rührselige Lügengeschichten auftischen, weshalb der Hund so schnell abzugeben ist: «Mein Sohn ist leider allergisch», «Wir haben plötzlich einen Pflegefall in der Familie» oder Ähnliches. Es gibt unzählige solcher Geschichten, weshalb ein Welpe plötzlich abgegeben werden muss und es keine Möglichkeit gibt, die Mutterhündin kennenzulernen.
Oft gibt es bei solchen dringenden Verkäufen auch keine Papiere und die Übergabe findet gerade zu Zeiten von Corona an einem willkürlichen Treffpunkt statt. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt und Sie Zweifel an der Seriosität des Verkäufers haben, kaufen Sie nicht.
Informieren Sie stattdessen die Polizei oder das Veterinäramt.
Schliessen Sie einen Kaufvertrag ab
Gehen Sie auf Nummer sicher und schliessen Sie einen Vertrag mit dem Verkäufer ab. Dort können Sie alle wichtigen Details zum Hund festhalten und auch die Personalien.
Achten Sie auf die korrekte Übertragung der Personalausweisnummer. So ist der Verkäufer auch später noch auffindbar. Einen kostenlosen Muster-Kaufvertrag finden Sie im Internet.
Registrieren Sie Ihren Hund
Stellen Sie sicher, dass Sie die Registrierungsdaten Ihres neuen Welpen sofort nach dem Kauf aktualisieren, indem Sie sich selbst als Besitzer hinzufügen, und halten Sie die Registrierung auf dem neuesten Stand.
So stellen Sie nicht nur sicher, dass Sie Ihren Hund zurückbekommen, falls er jemals verloren gehen sollte, sondern helfen auch dabei, europaweit aktuelle Registrierungsdaten für Haustiere sicherzustellen. Für Statistiken und zur Regulierung des Onlinehandels mit Haustieren sind diese Daten sehr notwendig.
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Artikel zuerst erschienen auf der Webseite von Vier Pfoten.
Vier Pfoten ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt.