Netflix legt mit Quicksand die erste schwedische Eigenproduktion vor
In Djursholm kommt es zum Amoklauf. Die Polizei verhaftet eine blutüberströmte Schülerin. Die Netflix-Serie «Quicksand» ergründet die Frage: Ist sie schuldig?
Das Wichtigste in Kürze
- «Quicksand» ist die erste schwedische Netflix-Eigenproduktion.
- Sie adaptiert das gleichnamige Buch.
- In der Serie geht es darum, ob die Protagonistin bei einem Amoklauf mitgemacht hat.
In einem Klassenzimmer liegen mehrere Leichen und Patronenhülsen. Als die Polizei ankommt, finden sie eine blutbesudelte 18-Jährige am Tatort. Die Schülerin namens Maja Norberg (Hanna Ardéhn) wird verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht wird geklärt, ob sie schuldig ist oder nicht.
Dies ist der Inhalt der Serie «Quicksand». Sie ist das erste Netflix-Original aus Schweden. Als Vorlage dient das Buch von Malin Persson Giolito. Das geschilderte Szenario ist fiktiv.
Aufarbeitung mit Rückblenden
In sechs Episoden beleuchtet «Quicksand» vor allem die verkorkste Beziehung zwischen Maja und ihrem launenhaften Freund Sebastian Fagerman (Felix Sandman).
Inhaltlich bedient man sich eines einfachen Tricks. Zahlreiche Rückblenden lösen das Rätsel immer weiter auf, erst am Ende wird der Tatbestand endgültig geklärt.
Wirklich relevant für die Geschichte sind aber nur der Anfang sowie die fünfte und sechste Folge. Dazwischen wirkt «Quicksand» durch Füllmaterial erzählerisch gestreckt.
Konventionelle Inszenierung, gute Darsteller
Visuell werden Szenen der Vergangenheit hell dargestellt, die Gegenwart hingegen präsentiert sich trist und grau. Somit weiss der Zuschauer auf narrensichere Art und Weise, an welchem Zeitpunkt der Erzählung man sich gerade befindet.
Die hierzulande unbekannten Schauspieler machen ihre Arbeit gut, was besonders auf die Hauptdarstellerin Ardéhn zutrifft. Man nimmt ihr die anfangs unbedarfte Jugendliche ab, welche im Laufe der Zeit in eine chaotische Beziehung stürzt.
Fazit zur Netflix-Produktion
«Quicksand» nähert sich einem unangenehmen Thema auf akribische Weise. Die Serie bietet dank überzeugenden Darstellern eine gewisse Authentizität und ist in sich abgeschlossen.
Technische Aspekte wie die relativ karge Optik oder die langfädigen Nebenhandlungen im Mittelteil trüben den Gesamteindruck. Dennoch ist «Quicksand» ein anständiger Startschuss für zukünftige schwedische Produktionen des Streaming-Portals.