Netflix fokussiert sich in Delhi Crime auf die Polizeiarbeit

Robin Mahler
Robin Mahler

USA,

In «Delhi Crime» stehen die Ermittlungen zu einer Gruppenvergewaltigung im Zentrum. Die indische Netflix-Serie basiert auf wahren Begebenheiten.

Netflix «Delhi Crime»
Die Polizeichefin Vratika Chaturvedi (Shefali Shah) will die Täter möglichst bald schnappen. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • In Delhi begehen im Jahr 2012 sechs Männer im Bus eine schwere Straftat.
  • Der Fall zieht massive Verschärfungen der Landesgesetze nach sich.
  • Die spannende Netflix-Serie «Delhi Crime» handelt von der Polizeiarbeit.

Sechs Männer schlagen in einem Bus ein Pärchen zusammen. Damit nicht genug, vergehen sie sich auch noch an der Frau. Dabei reissen sie ihre Gedärme von innen heraus und führen eine Eisenstange ein. Das Paar wird auf der Strasse liegen gelassen.

Als die Polizeichefin Vartika Chaturvedi (Shefali Shah) die Misshandelte im Spital sieht, trommelt sie ihre besten und dienstältesten Mitarbeiter zusammen. Das Ziel: Die Täter sollen möglichst ohne mediales Echo in kürzester Zeit gefasst werden.

Inspiriert von wahren Begebenheiten

Das ist die Ausgangslage der indischen Serie Delhi Crime. Ihr zugrunde liegt die Massenvergewaltigung der 23-jährigen Jyoti Singh Pandey aus dem Jahre 2012.

Pandey erlag einige Tage später ihren Verletzungen, die Täter wurden gefasst und verurteilt. Der Fall sorgte für Aufruhr. Die Bevölkerung protestierte gegen den Staat. Seither wurde das Sexualstrafrecht massiv verschärft.

Der kanadisch-indische Filmemacher Richie Mehta hat aus den Ereignissen die Sendung kreiert und Netflix als Vertriebsplattform gewählt. Sein Projekt basiert auf den Ereignissen, wandelt aber gewisse Namen und Details ab.

Spannende Einblicke

Auf inhaltlicher Ebene hätte der Netflix-Serie ein wenig mehr Kompaktheit nicht geschadet. Die Geschichte verheddert sich nach einem temporeichen Auftakt in einigen Nebenhandlungen, was die ansonsten gradlinig gehaltene Handlung ein wenig ausbremst.

In den ersten beiden Episoden werden viele Charaktere mitsamt ihren Dienstjahren mit Texteinblendungen eingeführt. Das ist ein weiteres kleines Manko, weil die Namen schnell einmal in den hektischen Momenten vergessen gehen.

Die sieben Folgen mit Laufzeiten von 45 bis 60 Minuten bieten spannende Einblicke in ein kontroverses Thema. Dazu kommen intensive Szenen wie Verhöre oder Verfolgungen, welche die Spannung erhöhen.

Fazit

«Delhi Crime» verzichtet auf Brutalität und inszenatorischen Schnickschnack und hält deshalb die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Das liegt auch daran, dass die Macher auf passende Darsteller zurückgreifen.

Die Netflix-Serie bietet Abwechslung für diejenigen, welche eine Alternative zu den deutschen, amerikanischen oder skandinavischen Krimis suchen.

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