Paris Fashion Week S/S 2025: Die grössten Trends und Highlights
Die Paris Fashion Week für 2025 zeigte, dass viele Designer heutzutage Zeiten lieber auf Qualität und setzen als auf das grosse Spektakel.
Das Wichtigste in Kürze
- Schlichte Inszenierungen der Designer spiegelten die Rückkehr zu grundlegenden Werten.
- Balmain setzte in der Kollektion für Spring/Summer 2025 auf dramatische Schultern.
- Chloé brachte den Boho-Stil der 70er Jahre mit Spitzenkleidern und Stufenröcken zurück.
An der Paris Fashion Week 2024 waren nicht nur die neuesten Modetrends für den nächsten Frühling zu sehen. Die zurückhaltenden Inszenierungen der Designer zeugten auch von einer vorsichtigen Rückbesinnung in der Luxuswelt.
Während viele Marken sich dezent präsentierten, gelang es anderen, mit meisterhaft gefertigten Stücken herauszustechen. Dies zeigt, dass die Modewelt in Zeiten von Unsicherheit auf Qualität und Handwerkskunst setzt, anstatt auf übertriebene Bühnenshows und massive Set-Designs. Dieser Trend spiegelt sich in den meisten Kollektionen wider, die wir während dieser Saison in der französischen Hauptstadt sehen konnten.
Die Chanel-Show stand beispielhaft für diesen Wandel. Statt auf spektakuläre Inszenierungen zu setzen, zeigte das Label vor allem hochwertige Verarbeitung und zeitlosen Chic. Die Kollektion, die sich durch klassische Schnitte und eine klare Farbpalette auszeichnete, beweist, dass Mode nicht immer laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen.
1. Maximalismus und Struktur bei Balmain
Balmain war eines der wenigen Labels, das trotz der allgemeinen Zurückhaltung auf auffällige Elemente setzte. Die Kollektion von Olivier Rousteing zeigte monumentale, stark strukturierte Schultern und surrealistische Stickereien. Diese kräftigen Silhouetten und mutigen Designs brachten die für Balmain typische Mischung aus Glamour und Avantgarde auf den Laufsteg und zeigten, dass Mut zur Extravaganz auch in schwierigen Zeiten bestehen kann.
2. Rosen und Rosatöne dominieren
Ein überraschender Farbtrend auf der Paris Fashion Week war die Rückkehr zu zarten Rosatönen und floralen Motiven. Die britischen Designerinnen Victoria Beckham und Stella McCartney setzten in ihren Kollektionen auf diese femininen Farben, die eine frische Leichtigkeit vermittelten.
3. Boho-Renaissance bei Chloé
Die deutsche Designerin Chemena Kamali blieb dem Stil der französischen Marke Chloé treu und präsentierte neben den floralen, zarten Kleidern auch fliessende Spitzenkleider, Stufenröcke und babydollartige Silhouetten im Boho-Stil, der an die 70er Jahre erinnert. Kamali brachte diese verspielte Leichtigkeit auf den Laufsteg, begleitet von Hobo-Taschen und Plateausandalen. Dieses nostalgische Revival ist wie gemacht für die wärmeren Monate und stellt sicher, dass der Boho-Trend weiterhin als einer der stärksten und wiederkehrenden Sommerlooks bestehen bleibt.
4. Denim in neuen Dimensionen
Acne Studios überraschte mit einer frischen Interpretation von Denim. Überdimensionierte Silhouetten und eine Mischung aus klassischen und avantgardistischen Formen dominierten die Kollektion. Die Idee, alltägliche Denim-Stücke in experimentelle Designs zu verwandeln, zeigt, dass dieser Stoff nie aus der Mode kommt.
Acne Studios spielte gekonnt mit Proportionen und kreierte Looks, die sowohl für den Alltag als auch für die Laufstege geeignet sind.
5. Faux Fur bleibt im Trend
Ein weiterer bedeutender Trend der Paris Fashion Week war die anhaltende Beliebtheit von Kunstpelz. Balmain und Louis Vuitton zeigten Kunstpelzmäntel in kräftigen Farben wie Grün und Beige. Kombiniert mit Lederhandschuhen und goldenen Accessoires, bleibt dieser Look auch 2025 stark im Trend. Stella McCartney setzte hingegen wie immer auf eine klare Botschaft für den Tierschutz und zeigte ihre vegane Kollektion ohne den Einsatz von Federn, Leder oder Pelzen.
6. Fliessende Drapierungen
Drapierungen dominierten viele Laufstege, insbesondere wiederum bei Louis Vuitton und Balmain. Die Designer schafften es, diesen klassischen Trend in neue, aufregende Formen zu bringen, die sowohl strukturiert als auch fliessend wirkten. Bei der Balmain Show spielten Drapierungen eine zentrale Rolle und trugen zur surrealen, skulpturalen Ästhetik der Kollektion bei.
Die fliessenden Stoffe wurden kunstvoll arrangiert, um die markanten, gestuften Schultern zu betonen, die das Power-Dressing der Marke neu definieren. Besonders beeindruckend waren die Drapierungen, die sich um die Silhouetten wickelten und die Kleider gleichzeitig weich und strukturiert wirken liessen. Diese Drapierungen vermittelten einen Kontrast zwischen fliessender Leichtigkeit und den starren, fast architektonischen Formen der Schultern und Details.
7. Rückbesinnung auf Handwerkskunst
Ein allgemeiner Trend, der sich durch die gesamte Paris Fashion Week zog, war die Rückkehr zur handwerklichen Exzellenz. Viele Marken entschieden sich dafür, statt spektakulärer Bühnenbilder und gigantischer Sets den Fokus auf die Qualität der Produkte zu legen. In unsicheren Zeiten setzt die Luxusbranche verstärkt auf sichere, aber hochwertige Designs. Diese Rückkehr zu den Wurzeln zeigt, dass wahre Handwerkskunst in der Mode auch in einer Welt voller technologischer Innovationen ihren Platz hat.
In Zeiten von Krisen und Angst besinnen sich Designer wieder auf das Wesentliche: Qualität
Die Paris Fashion Week 2025 war geprägt von einem Spannungsfeld zwischen traditioneller Handwerkskunst und modernen, mutigen Experimenten. In den letzten Jahren konnten wir ein der Mode eine ähnliche Rückbesinnung auf bewährte Klassiker wie den Boho-Trend beobachten.
Bereits während der Wirtschaftskrise in den späten 2000er Jahren sowie in den vergangenen Pandemiejahren setzte sich dieses Phänomen durch: Designer konzentrierten sich zunehmend auf handwerkliche Qualität, zeitlose Silhouetten und klassische Stile, die ein Gefühl von Beständigkeit und Komfort vermitteln. Ähnlich wie in den 1970er Jahren, als der Boho-Trend inmitten gesellschaftlicher Umwälzungen aufkam, scheint der Fokus auf vertraute, entspannte und romantische Designs in Krisenzeiten wieder eine beruhigende Wirkung zu haben.
In Zeiten von Krisen und Angst besinnen sich Designer auf das Wesentliche – eine Rückkehr zu hochwertiger Verarbeitung und zeitlosen Stücken. Anstatt auf extreme Extravaganz zu setzen, rücken gut verarbeitete, langlebige Materialien und klassische Designs in den Vordergrund. Dies spiegelt den Wunsch nach Stabilität und einem nachhaltigen Modeansatz wider, der sowohl emotionalen Halt gibt als auch ästhetische Beständigkeit garantiert.