In den letzten Jahren bestand aktuelle Mode vor allem aus Retro-Looks: Die Jahrzehnte der Elterngeneration wurden dabei wild durcheinander gemischt.
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Die Mode der 80er/90er/2000er Jahre und die aktuelle Mode prägen unseren Look. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mischung verschiedener Modestile liegt voll im Trend.
  • Soziale Medien beflügeln Designer und setzen neue Trends.
  • Der stationäre Handel verliert zunehmend gegenüber dem Online-Handel.
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Schrilles Neon-Pink aus den 80ern zu Flared Jeans aus den 90ern und einem Bucket Hat aus den 2000ern: Eine solche Kombination ist heute nichts Ungewöhnliches mehr. Befeuert wird das gemischte Revival vor allem von den sozialen Medien und dem Online-Handel.

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Ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte

Die Fashion der 80er-Jahre zeichnete sich vor allem durch bunte Farben und viel Kreativität aus. Den Anfang machten ungewöhnliche Looks wie die der New Romantics um Boy George, die Genderdefinitionen auflösten.

Ähnlich androgyn zeigten sich Performer wie der amerikanische Gitarrengott Prince und die jamaikanische Sängerin Grace Jones.

Fashion
In den 80er-Jahren war die Mode bunt und auffällig. - Depositphotos

Junge Frauen wie Cyndi Lauper und Madonna sorgten mit schrillen Outfits für Aufsehen, die teilweise sogar noch skandalträchtig waren.

Erst zum Ende der Dekade wurde es dann ruhiger: Auffällige Neon-Farben, bunter Schmuck und mit Tonnen Hairspray auftoupierte Haaren wurden vom dauerlockigen Girl-Next-Door-Look einer jungen Kylie Minogue abgelöst.

Die 90er zwischen Hip-Hop und Techno

Die folgende Dekade hielt ebenfalls ein Sammelsurium an Trends bereit. Wer es sich leisten konnte, der trug Crop Tops zu möglichst tief sitzenden Jeans, um den halben Oberkörper freizulegen. Femininer wirkten Kleider mit Spaghettiträgern, die mit T-Shirts und Strumpfhosen kombiniert wurden.

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In den 90er-Jahren kam auch die Hip-Hop-Mode in Mode. - Depositphotos

Die Spannbreite der weiblichen Stilikonen reichten vom pseudo-unschuldigen Schulmädchenlook einer Britney Spears bis zu den verführerischen Outfits einer Christina Aguilera. Diese befeuerten vor allem die Techno-Welle, die das Jahrzehnt musikalisch dominierte.

Die Herrenmode schwankte zwischen dem Holzfällerhemd des Grunge und den überdimensionierten Baggies der Hip-Hopper, die obendrein Bling popularisierten: Unmengen von auffälligem Schmuck. Ohne Goldkettchen ging es nicht.

Fashion im neuen Jahrtausend

Ins neue Jahrtausend startete die Mode eher zahm: Beim Y2K-Style dominierten Jeans und Oberteile mit auffälligen Logos. An Marken wie Van Dutch, Ed Hardy und später Abercrombie & Fitch führte kein Weg vorbei.

Bei jungen Damen voll im Trend lagen die flauschigen Trainingsanzüge von Juicy Couture. Gerne auch mit dem Schriftzug aus funkelnden Strasssteinchen über dem Po.

Jeans-Look
Um die Jahrtausendwende war die Mode noch auffällig, aber auch der Jeans-Look wurde viel getragen. - Depositphotos

Die Finanzkrise von 2008 sorgte für einen Zusammenbruch der Mode. Auf einmal lag Normcore im Trend: die absolute Durchschnittskleidung.

Die Retro-Lust der aktuellen Fashion

In den letzten Jahrzehnten jagten so viele Trends einander, dass es vollkommen logisch ist, diese noch einmal aufgreifen zu wollen. Viele junge Frauen bedienen sich nun grosszügig an den Kleiderschränken der eigenen Mütter.

Dazu hat die Second-Hand-Mode ihr früheres schlechtes Image abgelegt und gilt heute als nachhaltig und umweltbewusst: Da macht es umso mehr Spass, online nach tollen Kleidungsstücken zu stöbern. Und dann die eigenen individuellen Looks auf Social Media zu präsentieren.

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Wieder in sind Second-Hand und Retro-Look. - Depositphotos

Überhaupt befeuert das Internet die Individualisierung. Bis zur Jahrtausendwende gaben Designer und Stars über die klassischen Medien die Richtung vor. Modebewusste Damen und Herren kauften, was die Einzelhandelsgeschäfte in der eigenen Stadt boten.

Heute liefern unzählige Modeseiten, Blogger, Vlogger und Influencerinnen endlose Inspiration online. Aussergewöhnliche Kleidung ist stets nur einen Mausklick entfernt – zu oft unglaublichen Preisen.

Weniger Einzelhandel, mehr internationaler Online-Handel

Dies merkt natürlich auch der Schweizer Einzelhandel. Im Bereich Fashion sanken die Umsätze im Jahr 2023 um zwei Prozent auf 7,49 Milliarden Franken. Das analysierte das Marktforschungsinstitut GFK.

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Mode wird heute zunehmend online gekauft. - Depositphotos

Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Derzeit entfallen 16,3 Prozent des Umsatzes auf den Online-Handel, wobei die Statistik auf Statista Einkäufe aus dem Ausland nicht mitzählt: Stichwort Fast Fashion aus China.

Kurz gesagt: Fashion lebt, doch sie wird heute anders gelebt als noch vor einigen Jahrzehnten. Secondhand, günstige Mode aus dem Ausland und Social Media sorgen dafür, dass unzählige Retro-Looks wieder aufgegriffen werden.

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