Spass garantiert: Sieben Spiele für grössere Runden
Spielen ja, aber keine Lust auf komplizierte Regeln? Kein Problem: Mit diesen Brettspielen für grössere Gruppen haben auch Spielemuffel ihren Spass.
Das Wichtigste in Kürze
- Party- und Brettspiele können bei vielen Gelegenheiten für gute Laune rausgeholt werden.
- Das analoge Plus: Anders als bei Videospielen ist die Emotion viel stärker präsent.
- Das Gemeinschaftserlebnis schafft Vertrauen, Empathie und peppt die Stimmung auf.
Spontane Besuche bei Freunden, gesellige Geburtstagsfeiern oder rauschende Feten: Partyspiele können bei vielen Gelegenheiten begeistern. Da eher einfach, sind sie schnell zu erlernen und eignen sich bestens für grössere Gruppen, und meistens auch mit Spass-Garantie.
«Taktik und Strategie treten in den Hintergrund, Übung und Training spielen kaum eine Rolle», erklärt Spielforscher Prof. Jens Junge. Für ihn eignen sich die Spiele damit besonders für Menschen, die sonst eigentlich nicht oder nur selten spielen.
Gerade gegenüber Videospielen würden die Emotionen in solchen analogen Runden viel stärker transportiert. «Ich erlebe Menschen mit Gestik, Mimik und Angstschweiss im Beisammensein ganz anders als über das Internet», sagt Junge.
Das Gemeinschaftserlebnis verbinde Menschen intensiver und schaffe «Vertrauen und Empathie». Nau.ch zeigt sieben empfehlenswerte Spiele für grössere Runden.
1. Für Einschätzer: «Top Ten»
Zugegeben, die Skala vom braunen Häufchen bis zum Einhorn ist schon arg plakativ. Doch das kooperative Spiel, bei dem alle zusammen als Team gewinnen wollen, begeistert mit einer frischen Idee:
Jede Person am Tisch bekommt eine Intensitätskarte (1 bis 10) und muss sich zu einem Thema eine passende Antwort ausdenken.
Ein Käpt'n muss die Antworten dann möglichst richtig aufsteigend ordnen. Geplant ist bald auch eine «18+»-Variante mit noch erwachseneren Themen.
2. Für Wortschöpfer: «Krazy Wordz»
Es ist erstaunlich, welch passende Wörter sich mit ein bisschen Kreativität aus sechs zufällig gezogenen Konsonanten und drei Vokalen bilden lassen.
Denn darum geht es: Fantasiewörter erschaffen, die nach einem vorgegebenen Thema klingen. Das kann ein französischer Weichkäse oder eine Kneipe auf der Reeperbahn sein.
Wenn die Mitspielenden dann der eigenen Wortschöpfung den passenden Begriff zuordnen, steht dem Spielsieg nichts mehr im Weg. Und oft bleiben die erfundenen Wörter noch lange in Erinnerung.
3. Für Bluffer: «Tempel des Schreckens»
Zwei Teams treten gegeneinander an und möchten als Abenteurer einen wertvollen Goldschatz aus einem Tempel stehlen. Wächter wollen eben genau dies verhindern und die Eindringlinge in Fallen locken.
Der Clou: Jeder kennt nur die eigene Rolle und auch nur den Inhalt der eigenen Schatzkammern (Karten), die vor einem liegen. So wird ordentlich gelogen am Tisch, um die eigenen Ziele zu erreichen.
Auch wenn das Thema diskutabel ist, macht das kurz-knackige Bluffspiel in der richtigen Runde grossen Spass. Wegen seiner kleinen Grösse auch perfekt zum Mitnehmen geeignet.
4. Für Kombinierer: «So Kleever!»
Das Prinzip ist ganz einfach: Finde ein Wort, das zu zwei anderen Wörtern passt. Für «Friedhof» und «Auge» könnte das zum Beispiel «Träne» sein. «Orange» und «Panzer»? Schon schwieriger.
Jeder erfindet jeweils einen Begriff für vier Wort-Paare, die anderen sehen nur die Hinweise und müssen die Stichwörter passend zuordnen. Gemeinsam wird geknobelt, nur der Hinweisgeber darf sich nichts anmerken lassen.
Etwas Liebe zum kreativen Wortspiel sollte vorhanden sein, dann ist es ein grosser, kooperativer Spass.
5. Für Kartenspieler: «Frantic»
«Frantic» ist ein bisschen wie «Uno», nur unberechenbarer. Reihum werden passende Karten abgelegt, wird eine schwarze gespielt, passiert ein zufälliges Ereignis.
Das kann von «Communism» (jeder erhält so viele Karten wie der mit den meisten) bis zum «Earthquake» (alle Karten werden eins nach rechts gegeben) reichen.
Dazu gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, den anderen eins auszuwischen. Herrlich fies, aber doch so schnell, dass niemand dauerhaft sauer ist. Wird auch gerne den kompletten Abend gespielt.
6. Für Spürnasen: «Getäuscht: Mord in Hong Kong»
In Hong Kong darf wild diskutiert werden , nur einer muss ganz ruhig bleiben. Der Forensiker versucht mit stummen Hinweisen die Gruppe der Ermittler auf die Fährte des Mörders zu führen. Dieser ist mitten unter ihnen.
Er wählt vorab geheim die Tatwaffe sowie einen Beweis für sein Verbrechen aus und versucht möglichst unauffällig den Verdacht auf einen der anderen Ermittler zu lenken. Wer den Mörder überführt und sowohl Waffe als auch Beweis benennen kann, gewinnt.
Jeder darf dabei aber nur einen Tipp abgeben. Liegen alle falsch, ist der Täter davongekommen. Das Spiel lebt von den gegenseitigen Anschuldigungen.
7. Für Künstler: «Mutabo»
Ein Spiel, das den Kern eines Partyspiels auf den Punkt bringt: Es geht tatsächlich nur um den Spass, ohne Sieger und Verlierer.
Mittels Karten werden kuriose Sätze gebildet, die dann gezeichnet werden müssen (z. B. «Ein Feuer speiender Ameisenhaufen spielt Schlagzeug»).
Das Blatt wird gefaltet und der nächste muss nach dem Stille-Post-Prinzip in einem neuen Satz aufschreiben, was die Zeichnung darstellen soll. Dann wird wieder gefaltet und gezeichnet und so weiter.
Am Ende entstehen kreativ-witzige Metamorphosen. Nicht gut zeichnen zu können, ist hier übrigens Spielspass fördernd. Achtung: Lachanfälle vorprogrammiert!