Kuss unterm Mistelzweig an Weihnachten: Doppelte Liebeserklärung
Unter Mistelzweigen küssen sich Verliebte zur Weihnachtszeit. Wer sie vom Baum abschneidet, erlöst nicht nur den Liebsten – sondern auch den Baum.
Das Wichtigste in Kürze
- Mistelzweige haben das Potenzial, eine nachhaltige Weihnachtstraditionen zu werden.
- Die Zweige stehen nicht unter Schutz, sondern sie gehören zur Kategorie der Parasiten.
- Mistelschneiden tut dem Baum gut – und erfreut die Liebsten.
Das Aufhängen von Mistelzweigen ist in unseren Breitengraden keine weitverbreitete Tradition zu Weihnachten. Es sollte aber eine werden – wenn es nach dem Naturschutzbund in Deutschland (Nabu) geht.
Denn Zweige mit Misteln sollten regelmässig aus den Bäumen geschnitten werden, so der Nabu.
Bei diesen Pflanzen handelt es sich um einen sogenannten Halbparasiten. Sie leben auf einem Wirtsbaum, dem sie Wasser und Nährstoffe entziehen.
Misteln werden laut Nabu zunehmend zur Gefahr für Obstbäume.
Halbparasit verbreitet sich immer weiter
Besonders betroffen seien Apfelbäume, aber auch Birnen werden inzwischen befallen. Und vor allem in Regionen Süd- und Mitteldeutschlands.
Auch in der Schweiz sind laut der Bauernzeitung Hochstamm-Apfelbäume durch den Baumparasit zunehmend gefährdet.
Die Naturschützer empfehlen deshalb, alle vier Jahre im Spätwinter und zeitigen Frühjahr befallene Obstbäume konsequent zurückzuschneiden.
Äste mit Misteln sollten mindestens 30 bis 50 Zentimeter ins gesunde Holz zurückgesägt werden. Nur die Mistel selbst abzuschneiden oder sie mit einer Folie abzudecken, habe sich nicht als erfolgreich erwiesen.
Verschiedene Arten von Misteln
Es gibt verschiedene Arten von Misteln. Der Nabu bezieht sich auf die Laubholz-Mistel ((Viscum album ssp. album). Ausserdem gibt es in Europa die Unterarten Tannenmistel (Viscum album ssp. abietis) und die Kiefernmistel (Viscum album ssp. austriacum).
Man erkennt die Laubholz-Mistel vor allem im Winter gut in den Bäumen: Dann heben sich die grünen, kugelförmigen Gebilde deutlich vom sonst kahlen Baum ab.