Wohnwelt: Nachhaltig einrichten mit modularen Designer-Sofas
Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcen zu schonen. Beim Wohnen setzt man dafür auf Produkte, von denen man lange etwas hat. Ein Beispiel: modulare Designer-Sofas.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Baukastenprinzip bei Möbeln ist in der Klasse hochpreisiger Güter angekommen.
- Denn: In Grossstädten verlangen Menschen immer öfter nach Luxus auf engem Raum.
- Designer antworten darauf jetzt mit Modul-Sofas: elegant, zeitlos, nachhaltig.
Die eindruckvollsten Sofas auf Wohnmessen und in Möbelhäusern sind die grossen Sitzlandschaften. Doch in welche Räume passen die schon hinein?
Inzwischen haben sich deshalb selbst die bekanntesten Kreativen der Einrichtungsbranche den modularen – und damit flexibel zusammensetzbaren – Sofas verschrieben.
Für ein Stück Design und Luxus selbst im Mini-Apartment. Und im besten Fall auch für etwas mehr Nachhaltigkeit.
«Viele Sofas sehen meist grossartig in diesen riesigen Zusammenstellungen aus, die man für Designmessen gestaltet. Aber die Wahrheit ist, dass die meisten Menschen zu Hause nicht den Platz dafür haben», sagt Designer Luca Nichetto.
«Ich möchte lieber etwas demokratischer gestalten. Ich möchte ein Sofa gestalten, das auf eine grosse Fläche passt, aber auch in eine kleine Wohnung.»
Aber nicht nur das: Das Sofa soll mehr als eine Lebensphase mitmachen. Man kann mit ihnen immer wieder umziehen, die modularen Elemente ermöglichen Veränderungen, so Nichetto, der Designbüros in Stockholm und Venedig betreibt.
Das Sofa verändert sich mit uns
Allein schon, indem sich so ein Sofa auch innerhalb eines Hauses an andere Plätze stellen lasse und sich dadurch die Wirkung des Raumes verändere. So wie sich auch sein Besitzer als Person immer wieder verändere, sagt Nichetto.
«Ich liebe den Gedanken, dass ein Produkt der Entwicklung eines menschlichen Wesens folgen kann. Und das ist der Grund, warum ich gerne mit modularen Systemen arbeite.»
Dabei kann natürlich auch die Grösse der Sitzgelegenheit durch das Ergänzen neuer Elemente wachsen – oder wieder schrumpfen.
So wird aus dem Single-Sofa die Familiencouch. Und daraus wieder die etwas kleinere Komfortzone in der neuen Wohnung nach einer Trennung. Oder das Pärchensofa, wenn die Kinder ausziehen. Und so weiter.
Dazu lassen sich passende Hocker stellen. Und viele Sofas haben die Option, Tische oder sogar Blumentöpfe und Aufbewahrungselemente zu integrieren.
Baukastenprinzip ist auch im Luxussegment angekommen
Die Idee des Baukastenprinzips ist grundsätzlich nicht neu. Allerdings ist sie es auf dem Markt der hochpreisigen Güter. Denn für diese galt lange nicht der Anspruch, auch in kleinere Wohnungen passen zu müssen, sagt Designer Sebastian Herkner.
«Aber selbst wenn man den Geldbeutel für solche hochwertigen Möbel hat, ist es inzwischen Realität, dass man nicht immer auch den grossen Wohnraum dafür haben kann. Etwa wenn man zentral wohnen will», sagt Herkner.
«Es entstehen in den Grossstädten viele Wohntürme mit Wohnungen, die oft nur noch 40, 50, 60 Quadratmeter gross sind.»
Daher verändere sich auch der Blick der Designer und Einrichtungsunternehmen im gehobenen Preissegment auf das Angebot der Sofas, sagt Sebastian Herkner.
«Nach und nach bemerkt man hier viele kleine Sitzmöbel, die auch optisch schmal wirken. Kleine Objekte, die aber den gleichen Komfort bieten wie ein grosses Sofa.»
Zeitloses Design nutzt man länger
Aber so ein Möbel kann trotz aller Veränderungsmöglichkeiten nur langlebig(er) sein, wenn es optisch nicht bald aus der Mode fällt.
«Ich gebe mein Bestes, zeitlose Stücke zu gestalten, die ihren Besitzern gewissermassen ans Herz wachsen», sagt Designer Luca Nichetto. Denn wenn man Produkten eine entsprechende Langlebigkeit gibt, werden sie auch nachhaltiger.