Zigaretten in Blumenerde auszudrücken? Besser nicht!
Das Wichtigste in Kürze
- Zigaretten werden draussen gerne in einem Topf mit Blumenerde ausgedrückt.
- Das ist ein Problem: Pflanzenerde hat oft Torf-Anteile, ein tückischer Brennstoff.
- Zigarettenreste sollten deshalb am besten immer im klassischen Aschenbecher enden.
Es gibt Sachen, die weiss fast schon jedes Kind: Etwa dass unbedacht weggeworfene Zigarettenkippen ein Feuer auslösen können.
Aber das kann auch passieren, wenn man die Zigaretten ausdrückt – in einem Topf mit Blumenerde auf dem Balkon, an der Terrasse oder einem Hauseingang.
Pflanzenerde kann zu einem grossen Teil oder sogar vollständig aus Torf bestehen – und Torf ist ein Brennstoff. Dazu noch ein tückischer.
Eine Zigarettenkippe und Torf können über Stunden unbemerkt glimmen und sich erst nach und nach zum Flammenbrand entwickeln.
Rauch erst nach über vier Stunden – oder Tagen
Bei Experimenten zu Brandentwicklung wurde das Entzünden von Pflanzenerde nachgestellt: Es dauerte über vier Stunden, bis in dem glimmenden Substrat starker Rauch entstanden war – aber schon kurz darauf bildeten sich dann auch Flammen.
«Diesen Verlauf sehen wir auch bei Wohnungs- und Hausbränden immer wieder», sagt der Chemiker Hans-Hermann Drews. «Am Abend wird auf dem Balkon noch eine Zigarette geraucht, und mitten in der Nacht muss die Feuerwehr anrücken.»
Er berichtet aber auch von Fällen, wo solche entstehenden Brände über Tage unentdeckt blieben, bis sie sich schliesslich rasch ausbreiteten.
Der banale, aber sicherste Tipp lautet daher: Zigarettenreste nur in einem Aschenbecher oder anderen feuerbeständigen Behältern ausdrücken.