Doris Leuthard setzt eine Arbeitsgruppe für 5G Mobilfunk ein
Die von Doris Leuthard eingesetzte Arbeitsgruppe zu Mobilfunk und Strahlung soll insbesondere die Bedürfnisse und Risiken der 5G-Einführung klären.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrätin Doris Leuthard setzt eine Arbeitsgruppe für Mobilfunk und Strahlung ein.
- Diese soll Empfehlungen für die Einführung der 5G-Technologie verfassen.
- Dazu müssten wohl die Strahlen-Grenzwerte erhöht werden.
Der Auftrag klingt weit gefasst und harmlos: Bundesrätin Doris Leuthard setzt eine Arbeitsgruppe ein, die «über den Bereich Mobilfunk und Strahlung diskutieren» soll. Primär aber geht es zunächst einmal um die neuste Handynetz-Technologie: 5G. Deren Einführung stockt in der Schweiz, nachdem sich der Ständerat überraschend gegen den Bundesrat gestellt hat.
Umstrittene Strahlungsgrenzwerte
Bis Mitte 2019 soll die Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesamts für Umwelt (Bafu) einen Bericht vorlegen mit Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Fokus: Strahlenbelastung und Anlagengrenzwerte. Denn 5G macht das Handynetz nicht nur besser und schneller, es braucht auch neue Antennen.
Mit den aktuellen Grenzwerten sei ein 5G-Ausbau aber kaum möglich, sagen die Provider. Gegenüber Nau machte Doris Leuthard dieser Tage klar: «Es muss eine Aussprache geben: Wollen wir Tausende von Antennen mehr, oder passen wir die Grenzwerte an.» Unter anderem brauche es auch für die zukünftige Datenübermittlung an selbstfahrende Autos ein ausgebautes Mobilfunk-Netz (s. Video).
Ständerat bremst
Die Erhöhung der Grenzwerte – gemäss Leuthard lediglich eine Anpassung an europäisches Niveau – ist aber vertagt. Im März lehnte der Ständerat eine Motion seiner eigenen Fernmeldekommission knapp ab.
Nichtsdestotrotz machen Swisscom, Sunrise und Salt Druck. Swisscom will noch dieses Jahr erste 5G-Antennen aufstellen – obwohl noch keine 5G-Handy verfügbar sind.