Wär jetzt nicht der Zeitpunkt für einen Rücktritt, Frau Bundesrätin?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Bundesbeschluss Velo gewinnt Doris Leuthard bereits die 16. Volksabstimmung.
- Gehen wenn es am Schönsten ist? Leuthard grinst vielsagend auf diese Frage.
- Sie verspricht eine Velo-Vorlage bis in einem Jahr – wenn sie dann noch im Amt ist.
Die Dossiers hat Doris Leuthard nach wie vor im Griff: Wie aus der Pistole geschossen kommen die Analysen zum Abstimmungssonntag. Sofort hat sie Erklärungen für den Stadt-Land-Graben bei «ihrer» Vorlage, dem Bundesbeschluss Velo. Aber sie hat auch mit aufschlussreicher Mimik aufzuwarten, wenn sie nach ihrem Rücktrittszeitpunkt gefragt wird.
16 von 18 Abstimmungen gewonnen: Zeit, zu gehen?
Auch ihr Palmarès kennt Doris Leuthard auswendig: 16 von 18 Abstimmungen gewonnen, sagt sie mit Stolz ins Nau-Mikrofon. Auch die kontroversen Themen wie Gotthardtunnel, Energiestrategie oder Billag-Gebühren. Das kann ja kaum noch besser werden?
Leuthard ist da offenbar anderer Meinung. Wäre da nicht ihr breites Lachen, man müsste mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie allen Ernstes noch viele weitere Abstimmungen zu gewinnen gedenkt. Dasselbe breite Lachen sagt aber auch: Mir gefällt dieser Job.
Städter haben eher Angst im Verkehr
Warum städtische Gebiete noch eher Ja sagten zur Velo-Vorlage erklärt Leuthard mit der Verkehrssituation: Mehr Velos in der Stadt, aber auch mehr Verkehr: «Die Leute haben sehr oft Angst, weil es viel enger ist.»
Wird die Schweiz nach diesem Ja des Stimmvolks zum Veloland? «Schön wär’s!», findet Leuthard. Sie verspricht, bis in einem Jahr eine Vorlage auszuarbeiten – beziehungsweise ausarbeiten zu lassen vom Bundesamt für Strassen. Denn, wer weiss, vielleicht ist sie bis dann ja eben bereits zurückgetreten.