Demonstranten in Chemnitz zeigen Hitlergruss

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Deutschland,

Auch heute Dienstag gehen die Proteste in der deutschen Stadt Chemnitz weiter. Rechtsradikale zeigen sogar den Hitlergruss – ohne Konsequenzen.

Ein Demonstrant in Chemnitz (D) zeigt der Polizei den Hitlergruss.
Ein Demonstrant in Chemnitz (D) zeigt der Polizei den Hitlergruss. - Twitter/felixhuesmann

Das Wichtigste in Kürze

  • Weit mehr als 2000 Menschen haben am Montag in Chemnitz (D) demonstriert.
  • Rechtsradikale haben dabei den Hitlergruss gezeigt.
  • Für heute Dienstag sind weitere Proteste geplant.

Am Montag gehen in Chemnitz (D) tausende Menschen auf die Strasse. An den Protesten beteiligten sich mehrere hundert Rechtsradikale – auch eine linke Gegendemonstration zog durch die Stadt. Wie die Polizei mitteilte, warfen Teilnehmer aus beiden Lagern «Feuerwerkskörper und andere Gegenstände» – dabei seien Menschen verletzt worden. Bereits am Sonntag hatte es in Chemnitz Ausschreitungen und rechte Stimmungsmache gegeben, nachdem bei einem Stadtfest ein 35-jähriger Deutscher getötet worden war.

Hitlergruss geduldet

Die Polizei war unter anderem mit Wasserwerfern im Einsatz, konnte die Proteste aber nicht kontrollieren. Gleich mehrere rechts-populistische Demonstranten zeigten den Hitlergruss – jedoch ohne Konsequenzen. Dieser wurde in Deutschland aber nach dem zweiten Weltkrieg verboten und unter Strafe gestellt. Dazu skandierten sie «Wir sind das Volk» und machten zum Teil gezielt Jagd auf ausländisch wirkende Personen. Auch Polizisten wurden von ihnen attackiert.

In der Nacht zum Sonntag sollen in Chemnitz ein 23-jähriger Syrer und ein 22-jähriger Iraker nach einer verbalen Auseinandersetzung einen Deutschen erstochen haben. Gegen die Tatverdächtigen wurde am Montag Haftbefehl erlassen, die beiden wurden in Untersuchungshaft genommen.

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