Chemnitz: Für Dienstag sind weitere Proteste angekündigt
Bei Zusammenstössen rechts- und linksgerichteter Demonstranten in Chemnitz hat es gestern mehrere Verletzte gegeben. Auch für heute sind Proteste angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montagabend randalierten in Chemnitz linke und rechte Demonstranten.
- Mehrere Personen haben sich bei den Ausschreitungen verletzt.
- Für Dienstag sind weitere Proteste angekündigt.
Nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Chemnitz haben sich am Montagabend mehrere tausend Menschen in der sächsischen Stadt an Protestdemonstrationen beteiligt. Allein an der von Rechten getragenen Kundgebung beteiligten sich nach Schätzungen weit mehr als 2000 Menschen. Auch mehrere hundert linke Gegendemonstranten zogen durch die Stadt. Nachdem mehrere Böller explodierten und eine Rakete aus den Reihen dieser Demonstration gezündet wurde, setzte sich ein Marschzug in Bewegung.
Wie die Polizei mitteilte, warfen Teilnehmer aus beiden Lagern «Feuerwerkskörper und andere Gegenstände» - dabei seien zwei Menschen verletzt worden. Bei der Abreise wurden demnach später zudem vier Teilnehmer der rechten Bürgerbewegung Pro Chemnitz verletzt. Bereits am Sonntag hatte es in Chemnitz Ausschreitungen und rechte Stimmungsmache gegeben, nachdem bei einem Stadtfest ein 35-jähriger Deutscher getötet worden war.
Die beiden bei den Kundgebungen am Montagabend Verletzten seien zur Behandlung ins Krankenhaus gekommen, teilte die Polizei mit. Gegen 21.30 Uhr waren beide Versammlungen beendet.
Für Dienstag sind jedoch bereits weitere Proteste angekündigt worden. Rechtsradikale haben zu einer Demo vor dem Sächsischen Landtag aufgerufen.
Beamte rückten den Polizeiangaben zufolge mit Wasserwerfern an. Einige Rechtspopulisten haben zudem den Hitlergruss gezeigt. Sie skandierten Sätze wie «Merkel muss weg», auf Plakaten war etwa «Asylflut stoppen» zu lesen.
In der Nacht zum Sonntag sollen in Chemnitz ein 23-jähriger Syrer und ein 22-jähriger Iraker nach einer verbalen Auseinandersetzung einen Deutschen erstochen haben. Gegen die Tatverdächtigen wurde am Montag Haftbefehl erlassen, die beiden wurden in Untersuchungshaft genommen.