Libyen: Rettungsschiff Aquarius rettet 141 Flüchtlinge vor Küste
Das Rettungsschiff «Aquarius» von Hilfsorganisationen rettete 141Flüchtlinge vor der libyschen Küste.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein NGO-Rettungsschiff rettete vor Libyen 141 Flüchtlinge vor dem Ertrinken.
- Dies ist die erste Rettungsaktion seit der Wiederaufnahme des Betriebs.
«Glücklicherweise gibt es keine ernsten gesundheitlichen Probleme. Aber einige Menschen sind dehydriert und müde», sagte der Arzt an Bord der «Aquarius», David Beversluis. Das Team auf dem Schiff hat den Angaben zufolge alle zuständigen staatlichen Stellen über die Rettungsaktion informiert.
Zwei Monate nach dem Hafenverbot für die «Aquarius» in Italien hat das Rettungsschiff wieder 141 Menschen aus Seenot gerettet. Das von den Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betriebene Schiff rettete die Flüchtlinge am Freitag von einem Holzboot, wie Ärzte ohne Grenzen in Berlin mitteilte. Die Rettungsaktion erfolgte demnach in internationalen Gewässern 26 Seemeilen vor der libyschen Küste.
Die «Aquarius» hatte ihre Mission im Mittelmeer erst am Mittwoch vergangener Woche wieder aufgenommen. Anfang Juni hatten Malta und Italien die «Aquarius» mit 630 Flüchtlingen an Bord zurückgewiesen. Die Odyssee des Rettungsschiffs endete erst nach einer Woche im spanischen Hafen Valencia. SOS Méditerranée hat nach eigenen Angaben zusammen mit Ärzte ohne Grenzen seit 2016 mit der «Aquarius» mehr als 29'300 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.
Seit letzter Woche wieder im Einsatz
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten bei ihrem Gipfel Ende Juni eine Reihe von Beschlüssen zu einer Verschärfung der Migrationspolitik gefasst. Die neue populistische Regierung in Italien, früher Hauptankunftsland von Bootsflüchtlingen, will die Zahl der ankommenden Flüchtlinge auf Null zurückfahren.
Im Juni entschied der italienische Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen. Auch Malta verweigerte wiederholt die Einfahrt von Schiffen mit geretteten Bootsflüchtlingen.