Thermomanagement im E-Auto: heiss und kalt

Daniel Huber
Daniel Huber

Das Thermomanagement ist eine Schlüsseltechnologie für die optimale Leistung, Effizienz und Lebensdauer von Elektroautos. Was genau ist damit gemeint?

Batterietechnologie im Boden eines E-Autos
Batterietechnologie im Boden eines E-Autos: Innovative Kühlsysteme, wie die immersive Batteriekühlung, versprechen eine effizientere Temperaturregelung. (Symbolbild) - Depositphotos

Elektroautos gewinnen zunehmend an Bedeutung im Hinblick auf nachhaltige Mobilität. Eine Schlüsseltechnologie für die optimale Leistung, Effizienz und Lebensdauer von Elektrofahrzeugen ist das Thermomanagement.

Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise, die verschiedenen Komponenten und die Vorteile des Thermomanagements in Elektroautos.

Funktionsweise des Thermomanagements

Das Thermomanagement hat die Aufgabe, die Temperaturen der Komponenten des Antriebsstrangs und des Innenraums in einem optimalen Bereich zu halten. Dies umfasst die Batterie, den Elektromotor, die Leistungselektronik und die Fahrgastzelle.

Audi e-tron GT
Für eine aktive Vorkonditionierung ist das Thermomanagement des Audi e-tron GT quattro mit dem Navigationssystem vernetzt. - Audi

Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die Abwärme zur Beheizung des Innenraums nutzen können, müssen Elektroautos zusätzliche Massnahmen ergreifen, um eine komfortable Temperatur zu gewährleisten.

Ein effizientes Thermomanagement steuert die Wärmeströme im Fahrzeug, um die Batterie je nach Bedarf zu kühlen oder zu heizen und gleichzeitig die E-Achse permanent zu kühlen.

Wirkungsgrad und Lebensdauer

Die Temperierung der Batterie erhöht deren Wirkungsgrad und Lebensdauer. Für einen optimalen Betrieb sollte die Temperatur der Batterie zwischen 20 °C und 40 °C liegen. Im Elektrofahrzeug arbeiten in der Regel zwei Kreisläufe zusammen: der Kältekreislauf und der Kühlkreislauf.

Die Batterie wird häufig indirekt über den Kältekreislauf gekühlt, wobei ein Kühlmittel die Wärme von der Batterie aufnimmt und an den Kältemittelkreislauf abgibt. Eine weitere wichtige Funktion des Thermomanagements ist die Vorkonditionierung der Batterie.

Dabei wird die Batterie bereits vor Fahrtbeginn, beispielsweise während des Ladevorgangs, auf die optimale Temperatur gebracht. Dies verbessert die Leistung und Reichweite des Fahrzeugs, insbesondere bei extremen Temperaturen.

Vorteile des Thermomanagements

Reichweitensteigerung: Durch die optimale Temperierung der Batterie und des Antriebsstrangs wird der Energieverbrauch reduziert, was zu einer Erhöhung der Reichweite führt.

Lebensdauer der Batterie: Die Batterie wird vor Überhitzung und Überlastung geschützt, was ihre Lebensdauer verlängert. Bei Temperaturen über 40 °C kann es zu einer Schädigung der Batterie kommen, daher ist eine effektive Kühlung essenziell.

Komfort: Das Thermomanagement sorgt für eine angenehme Temperatur im Innenraum, unabhängig von den Aussentemperaturen.

Weitere Vorteile

Schnellladefähigkeit: Durch die effiziente Kühlung der Batterie kann diese schneller geladen werden. Bei niedrigen Temperaturen kann sich die Ladezeit durch die notwendige Batterieheizung verlängern.

Fahrzeugleistung: Die Temperaturregelung sorgt für eine konstante Leistungsfähigkeit des Antriebsstrangs.

Sicherheit: Effektives Thermomanagement ist entscheidend für die Sicherheit von Elektrofahrzeugen, da es eine Überhitzung der Batterie verhindert.

Umweltfreundlichkeit: Durch die Optimierung des Energieverbrauchs trägt das Thermomanagement dazu bei, den ökologischen Fussabdruck von Elektrofahrzeugen zu reduzieren.

Herausforderungen des Thermomanagements

Trotz der zahlreichen Vorteile stellt das Thermomanagement in Elektroautos auch einige Herausforderungen dar:

Energieverbrauch: Der Betrieb des Thermomanagementsystems selbst benötigt Energie, was die Reichweite des Fahrzeugs beeinflussen kann.

Komplexität: Die Integration der verschiedenen Komponenten und Kreisläufe erfordert ein komplexes Systemdesign. Die Komplexität nimmt mit der Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen und dem Einsatz neuer Technologien zu. Dies erfordert ausgefeilte Regelstrategien, um die optimale Temperatur aller Komponenten zu gewährleisten.

Kosten: Die Entwicklung und Herstellung von effizienten Thermomanagementsystemen ist mit Kosten verbunden.

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Kommentare

User #3336 (nicht angemeldet)

Super, neue Technologie die nur zwischen 20° und 40° C funktioniert

User #4170 (nicht angemeldet)

…… zwei Kreisläufe zusammen: der Kältekreislauf und der Kühlkreislauf. Der Wärmekreislauf sollte auch noch mitarbeiten, denn bei kalten Temperaturen müssen die ganzen Systeme aufgeheizt werden (inklusive Innenraum), was eine massive Reichweiten-Einschränkung von bis zu 30% zur Folge hat.

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