Der Software-Hersteller Adobe sieht sich gerade mit der US-Handelsaufsicht konfrontiert.
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Ein Firmengebäude von Adobe. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Justizministerium hat eine Beschwerde gegen Adobe eingereicht.
  • Adobe soll angeblich seine Kunden getäuscht haben durch verwirrende Abo-Modelle.
  • Im Fokus stehen Programme wie Photoshop oder Illustrator.
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Die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) hat Adobe, einen führenden Software-Hersteller, und zwei seiner Top-Führungskräfte ins Visier genommen. Die FTC wirft Adobe vor, Kunden durch verwirrende Abonnementmodelle getäuscht zu haben. So berichtet es der «Standard».

Versteckte Kosten und verzögerte Kündigungen

Nach Angaben der FTC hat Adobe seine Kunden in schwer kündbare Jahresverträge gedrängt, um eine frühzeitige Kündigung zu verhindern. Das Unternehmen soll wichtige Informationen über Kündigungsgebühren verschwiegen und den Prozess zur Beendigung von Verträgen unnötig erschwert haben.

Im Mittelpunkt des Rechtsstreits stehen die Abomodelle von Adobes Creative Cloud, die Programme wie Photoshop oder Illustrator umfasst. Seit 2012 setzt das Unternehmen hauptsächlich auf diese Art von Geschäftsmodell. Dabei kaufen Kunden nicht mehr die Software selbst, sondern zahlen regelmässige Gebühren für den Zugang dazu.

Vorwürfe gegen unlautere Methoden

Laut Anklage werden Kunden auf der Adobe-Website dazu gedrängt, ein monatlich bezahltes Jahresabonnement abzuschliessen. Während des Anmeldeprozesses werden jedoch nur die monatlichen Kosten deutlich angezeigt. Informationen über eine Vorfälligkeitsentschädigung der verbleibenden Monatszahlungen bei Kündigung innerhalb des ersten Jahres sind nur im Kleingedruckten zu finden.

Trotz zahlreicher Beschwerden über diese Praktiken hat das Unternehmen nichts unternommen, um die Situation zu verbessern. Stattdessen wird den Kunden der Kündigungsprozess erschwert und ihre Beschwerden ignoriert.

Mögliche Konsequenzen für Adobe

Der Fall wird nun vom US-Bundesgericht in San José, Kalifornien, bearbeitet. Sollte Adobe schuldig gesprochen werden, könnten dem Unternehmen Geldstrafen und Schadenersatzzahlungen drohen. Der Fall könnte auch Auswirkungen auf andere Unternehmen mit ähnlichen Geschäftsmodellen haben.

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