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Soziologe Quent: AfD macht sich selbst grösser als sie ist

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Deutschland,

Die AfD prophezeit, in vier Jahren stärkste Kraft zu werden. Ein Soziologe sagt, die Partei mache sich grösser als sie sei – das sei ihr Grundrezept.

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Macht sich die AfD grösser, als sie ist? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die AfD feiert 20 Prozent Stimmenanteil und will in vier Jahren stärkste Kraft werden.
  • Laut einem Soziologen macht sich die Partei grösser, als sie ist.
  • Die AfD habe sich aber weit über das rechtsradikale Milieu hinaus etabliert.

Der Soziologe und Extremismusforscher Matthias Quent warnt vor Prophezeiungen, dass die AfD bei einer Bundestagswahl in vier Jahren stärkste Kraft werden könnte. «Das ist im Grunde das AfD-Rezept, sie macht sich selbst grösser als sie eigentlich ist», sagte Quent. Die Mehrheit – auch der ostdeutschen Bevölkerung – lehne die AfD nach wie vor ab.

Quent sagte, in der Migrationspolitik in Ostdeutschland oder auch in Fragen der Ukraine-Unterstützung hätten die demokratischen Parteien eine ganze Reihe von Zugeständnissen gemacht. «Und wir sehen, dass das nicht dazu führt, dass die AfD kleiner wird. Im Gegenteil, sie hat sich in Deutschland immer mehr etabliert und normalisiert.»

Die AfD habe sich weit über ein rechtsradikales Milieu hinaus etabliert. Die politisch-kulturelle Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland setze sich fort, analysierte Quent.

Die Union hat die Bundestagswahl klar gewonnen. Ihr Ergebnis verdoppeln konnte die AfD, sie liegt bundesweit auf Platz zwei. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist die AfD stärkste Kraft. Sie wird in den drei Ländern vom jeweiligen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem bewertet.

Neue Bundesregierung muss Geschlossenheit ausstrahlen

«Die neue Bundesregierung muss in jedem Fall Orientierung stiften, Geschlossenheit ausstrahlen und sie muss den Menschen wieder das Gefühl geben, über die nächsten Krisenmonate hinweg einen Plan zu haben, der sich dann natürlich auch in Wirtschaftsergebnissen niederschlägt», sagte der Soziologe. Das werde eine grosse Aufgabe für Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz werden, «der ja ein bisschen als hitzköpfig gilt».

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Insgesamt sei die Bundestagswahl von einer starken Ablehnung der Bundespolitik und der Ampelregierung geprägt gewesen, sagte Quent. «Die Spitzenkandidaten der drei Ampel-Parteien waren alle drei Teil der Ampelregierung. Das ist kein gutes Zeichen gewesen an diejenigen, die mit der Regierung unzufrieden waren», sagte der Professor der Hochschule Magdeburg-Stendal.

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Kommentare

User #2028 (nicht angemeldet)

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